Vorstoss
«Deutliche Kosten»: Kein Ruftaxi für das Oltner Schöngrundquartier

Das Schöngrundquartier ist nicht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Christine von Arx (SP) fordert nun ein Ruftaxi für Einwohnende. Der Stadtrat will jedoch andere Lösungen prüfen.

Lavinia Scioli
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Das Schöngrundquartier liegt teilweise an steiler Hanglage und ist nicht mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen.

Das Schöngrundquartier liegt teilweise an steiler Hanglage und ist nicht mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen.

Bruno Kissling (Archiv)

Bislang ist das Oltner Schöngrundquartier, welches teilweise an steiler Lage liegt, nicht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Christine von Arx (SP) sieht entsprechend Handlungsbedarf. In einem Vorstoss macht von Arx dem Stadtrat deshalb den Vorschlag, ein Ruftaxi für «ältere Einwohnerinnen und Einwohner oder anderweitig mobilitätseingeschränkte Personen» anzubieten. Denn ältere Einwohnende würden nur unter «erschwerten Bedingungen» in die Innenstadt gelangen.

Von Arx schreibt, dass es «sinnvoll» wäre, wenn die Bewohnenden «innerhalb eines definierten Perimeters subventioniert» an ein Ort gebracht werden würden. Etwa an einen zentralen Punkt oder zur nächsten Haltestelle des öffentlichen Verkehrs. Damit beauftragt werden könnten beispielsweise konzessionierte Taxiunternehmen der Stadt Olten. Noch festzulegen seien der zu bezahlende Beitrag und allenfalls die maximale Anzahl Fahrten.

Doch der Stadtrat empfiehlt dem Gemeindeparlament, den Vorstoss abzulehnen. Stattdessen sei der Stadtrat bereit, eine Alternative im Sinne eines «Mitfahrbänkli» (wer sich dort hinsetzt, will mitgenommen werden) zu prüfen, und nochmals mit der Busbetrieb Olten Gösgen Gäu AG nach möglichen Verbindungslösungen zu suchen.

In Berg (SG) gibt es das «Mitfahrbänkli» bereits seit Oktober 2018.

In Berg (SG) gibt es das «Mitfahrbänkli» bereits seit Oktober 2018.

Ralph Ribi (Archiv)

Kostendeckungsgrad zwischen 25 und 50 Prozent

Stadtpräsident Thomas Marbet schreibt in seiner Antwort, dass sich die Fahrgäste bei einem Ruftaxi nicht nur bis zu 60 Minuten im Voraus anmelden müssen. Sondern auch, dass dabei ein Zuschlag von ein paar Franken auf den Preis des öffentlichen Verkehrs zu zahlen sei. Dies verursache der Stadt «deutliche Kosten». Konkret: Der Kostendeckungsgrad liegt lediglich zwischen 25 und 50 Prozent.

Eine Alternative für das Ruftaxi könnte das «Mitfahrbänkli» sein.

Eine Alternative für das Ruftaxi könnte das «Mitfahrbänkli» sein.

Bruno Kissling (Archiv)

Die Frage nach der Anspruchsberechtigung des Ruftaxis sei noch nicht geklärt und das Angebot könnte Anstoss für andere Quartiere sein. Ebenso sei es schwierig, einen zentralen Punkt als Ablageort zu finden, da viele direkt vor das Ziel gefahren werden möchten. Entsprechend seien Taxis flexibler. Ausserdem können beispielsweise Fahrdienste des Schweizerischen Roten Kreuzes in Anspruch genommen werden.