Die Buslinien 503 und 504 verkehren vom 20. Mai bis 20. August 2017 zur Probe nicht mehr über die Mühlegasse
Immerhin: Einigermassen Kontinuität für die Nutzer der Buslinien 503 (Meierhof/-Starrkirch-Wil und Bornfeld) und 504 (Bahnhof-Olten SüdWest) im kommenden Jahr: vom 20. Mai bis 20. August 2017 wird die Achse Mühlegasse–Innere Baslerstrasse nicht mehr bedient. Stattdessen führen die beiden Linien in dieser Zeitspanne über Leberngasse–Solothurner-strasse–Ringstrasse–Konradstrasse–Innere Baslerstrasse.
Dies hat der Stadtrat an seiner letzten Sitzung entschieden. Das Geschäft war auf Intervention des Busbetriebs Olten Gösgen Gäu (BOGG) traktandiert worden. Die stetigen Routenänderungen, welche durch zunehmende Nutzungen der Kirchgasse programmiert werden mussten, hatten bei Fahrgästen wie beim Personal des BOGG zu Verunsicherungen geführt. Teilweise verfuhren sich Chauffeure, teilweise wussten Fahrgäste bei dem steten Wechsel der Routen oft nicht mehr, welche Haltestelle nun bedient wird.
Der BOGG wurde auch mit entsprechenden Reklamationen konfrontiert, wie Betriebsdirektor Toni von Arx bestätigt. «Wir haben sicher versucht, unsere Kunden auf die bevorstehenden Routenänderungen aufmerksam zu machen. Aber es hat sich gezeigt, dass Kontinuität für die Fahrgäste von entscheidender Bedeutung ist», so von Arx, der die nun vorgeschlagene Lösung sibyllinisch kommentiert: «Sie ist sicher besser als die aktuelle.» Fahrplanrelevant werde die Alternativroute nicht sein.
Die Linien 503 und 504 wurden also quasi zum Opfer des Erfolgs der Kirchgasse. Hätte sich die Entwicklung nicht vorausahnen lassen? «Es gab im Vorfeld der Eröffnung Kirchgasse weniger Diskussionen darüber, ob die Verbindung Mühlegasse–Innere Baslerstrasse für den Bus tabu sein soll», so Stadtschreiber Markus Dietler.
Vielmehr seien Varianten zur Debatte gestanden, inwieweit der Bus effektiv durch die Kirchgasse fahren soll. Die Entwicklung der Nutzungen sei in diesem Ausmass nicht absehbar gewesen. Die vom Stadtrat nun vorgeschlagene Variante sei als Probeversuch zu werten. Auf den Fahrplan 2018 hin werde der Stadtrat, gestützt auf die Erfahrungen des Jahres 2017, eine definitive Entscheidung fällen.
Im Vorfeld hatte der Stadtrat zwei Varianten geprüft und fürs Jahr 2017 just jener den Vorzug gegeben, die lediglich als halbe Lösung des Problems bezeichnet werden kann. Er hält weiterhin an der bisherigen Linienführung fest, setzt lediglich für den Zeitraum von Mitte Ende Mai bis Mitte Ende August auf die Ausweichroute. Warum nur?
Wo doch die Erfahrungen mit den BOGG-Kunden und die kantonalen Behörden unmissverständlich andeuten, eine gleichbleibenden Linienführung wäre die beste Lösung. «Vor dem Stadtratsentscheid wurden die Gespräche mit dem Gewerbeverband gesucht. Ergebnis: Dieser kann mit der saisonalen Lösung durchaus leben. Vor dem definitiven Routenentscheid fürs Jahr 2018 aber hatte besonders Coop City Wert auf die Erfahrungen mit der saisonalen Route 2017 gelegt», so Dietler weiter.
Nicht ganz ausser Acht gelassen hat man im Stadtrat also den Gedanken, bei der definitiven Wahl der ganzjährigen Alternativroute würde die Haltestelle, die im Zuge der Sanierung Kirchgasse vor dem Coop City erstellt wurde, nicht mehr angefahren. Gleichzeitig gibt man aber zu verstehen, dass bei der geplanten Sanierung der Konradstrasse, im Stile der Solothurnerstrasse, die dortigen Haltestellen vor Stadthaus und Magazin Richtung Hübelischulhaus verschoben würden. «Das verringert, im Vergleich zum alten Standort, die Distanz zur Innenstadt beziehungsweise Altstadt ebenfalls», so Dietler.