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Der neue Skate- und Boulderpark in der Industrie wurde mit einem Tag der offenen Tür eröffnet.
Jung und Alt pilgerten am Samstag in Hundertschaften in den neuen Skate- und Boulderpark in der ehemaligen Heilsarmee-Brocki. Dreieinhalb Jahre nach ihrer Gründung hat die Genossenschaft Trendsporthalle Olten mit der Eröffnung der auf «Momentum» getauften Indoorhalle ein wichtiges Etappenziel erreicht. Ganze 16 Jahre verstrichen gar seit den ersten Skaterbahnen-Provisorien in Olten. Dass nun der Umzug vom Kleinholz in einen viel attraktiveren und grösseren Rahmen Tatsache wurde, machte den Tag der offenen Tür für Lee Aspinall von den Rollbrätt Buebe Olten zu einem Feiertag.
«Vor einem Monat war diese Halle noch leer», verdeutlichte Alexander Troitzsch den riesigen Effort, den der ganze Bautrupp bis zum Eröffnungstag geleistet hatte. Für den Präsidenten der Genossenschaft Trendsporthalle Olten kam die Konkretisierung der Pläne, die zuvor lange Zeit nur auf dem Papier für verschiedene Projektstandorte existiert hatten, einer grossen Erleichterung gleich. Dementsprechend galt sein Dank allen Beteiligten an der von 200 Genossenschaftern getragenen Institution.
Dazu gehört auch die Stadt Olten, die mit Stadtpräsident Martin Wey, Stadträtin Iris Schelbert und Stadtschreiber Markus Dietler am Einweihungsakt vertreten war. Indem der Stadtrat den Betrag der öffentlichen Hand für die Jugend- und Sportförderung aufstockte, ist neu ein Ganzjahresbetrieb im Skate- und Boulderpark möglich, bei dem die Mietkosten der Trendsportler abgedeckt sind. «Für die Stadt ist diese Halle über alle Massen bedeutungsvoll», gab «Sportministerin» Iris Schelbert ihrer Begeisterung Ausdruck. Sie stelle wie die neu aufgegleiste Jugendarbeit in der Rötzmatt ein wichtiges Standbein im Freizeitangebot für die Jugend dar.
Seitens der Kletterer reihte sich Stefan Goerre in die Reihe der Gratulanten ein. Der Präsident der SAC-Sektion Olten bezeichnete die neue Lokalität als Meilenstein für die hiesige Bergsteigerszene, die fürs Wintertraining bisher nach Lenzburg oder Basel fahren musste. Gleichzeitig mahnte Goerre, dass damit nur ein Etappenziel erreicht sei. «Eine richtige, 20 Meter hohe Kletterhalle muss das Ziel sein.» Er rief alle Fans des Klettersports dazu auf, ein Abo zu lösen und so quasi per Tatbeweis das Bedürfnis aufzuzeigen.
Vorerst ist das Einrichten eines Kraft- und Fitnessbereichs auf der Empore die nächste bauliche Veränderung bei «Momentum». Ein anschliessender Neubau, der den ganzen, dann ruhigeren Kletterbereich umfassen würde, sodass die Skater die bisherige Halle nützen könnten, hat bei der Genossenschaft weiter hohe Priorität. Anfang 2019 wollen sich der Vorstand und der interessierte Investor zusammensetzen und schauen, ob nach der ersten rund 150 000 Franken grossen Investition ein grösserer Schritt realistisch ist. Starken Einfluss auf die Pläne hat die Entwicklung in Aarburg, wo schon lange an der Idee eines grossen Kletterzentrums gefeilt wird.
Namensgeber von «Momentum» ist dessen erster Geschäftsführer. Michael Kuck wollte unter dieser Bezeichnung beide Sportarten vereinen, denn «Schwung», wie sich das englisch gemeinte Wort übersetzen lässt, spiele beim Bouldern und Skaten eine grosse Rolle.
«Momentum» könne aber auch den Augenblick meinen — das in der Halle mögliche Eintauchen und Verweilen im Moment abseits des Berufsalltags. Der 42-jährige Betriebswirtschafter mit Skaten und Klettern als sportlichem Hintergrund scheint für den Betrieb ein Glücksfall zu sein. «Eine Kletterhalle zu betreiben, war schon immer mein Ziel.» Zu vorläufig 30 Prozent kann er nun sein Hobby zum Beruf machen. Ein Ausbau hängt vom Andrang ab. Während Kuck in erster Linie administrativ tätig ist, beaufsichtigen acht weitere Personen im Wechsel den Betrieb.