Zwei Jahre nach der letzten Wahl im 2013 verlassen einige das Gemeindeparlament. Parlamentssitze sind nach Hälfte der Legislatur neu vergeben worden. Weshalb? Wie geht es weiter? Wie sieht die Motivation bei den Gemeinderäten aus?
Wir wollten es genauer wissen und fragten bei drei Fraktionspräsidenten, einem Parteipräsidenten und einem Gemeinderat nach.
1. Welche Gründe hatten Ihre Parteikollegen, die Parlamentssitze aufzugeben?
2. Wie geht die Fraktion Ihrer Partei mit den Rücktritten um?
3. Was ist Ihre grösste Motivation als Gemeinderat?
1. Thomas Pfluger wurde Stadtarchitekt der Stadt Bern. Roland Rudolf von Rohr war fast 30 Jahre im Amt und tritt ehrenwert zurück. Er hat seine Pflicht erfüllt.
2. Verständnisvoll. Wir akzeptieren die Rücktritte. Wir hegen grossen Dank an die geleisteten Dienste.
3. Ein öffentliches Amt ausüben zu dürfen, im Dienste der Gemeinschaft. Ich betrachte meine Stelle im Parlament als ehrenvolle Aufgabe, ein sogenanntes «Officium nobile».
1. Es gab unterschiedliche Gründe. Oftmals weil sie Politik und Arbeit trennen wollten oder weil sie schon sehr lange dabei waren.
2. Wir bedauern es sehr. Verloren Leute mit viel Erfahrung, gewannen aber wiederum neue Leute mit viel Erfahrung. Unter dem Strich stehen wir genau gleich gut da wie vorher.
3. Dass man etwas bewegen kann. Die Stadt Olten in eine gute Richtung lenken.
Ruedi Moor, Fraktionspräsident SP
1. Der eine war selbstständig und kaufte zu seinem Unternehmen eine weitere Firma dazu. Der andere bekam zu seiner eigenen Überraschung einen Studienplatz in Lausanne angeboten. Und die Mehrheit ist umgezogen. Meiner Meinung nach sind dies alles nachvollziehbare Gründe.
2. Wir verstehen es. Wäre dem nicht so, hätten wir das intensive Gespräch gesucht, um zu sehen, was dahintersteckt.
3. Die Mitgestaltung der Stadt. Und Gemeinderat bleiben zu dürfen, um weiterhin zu helfen.
1. David Wenger zog aus beruflichen Gründen in die Ostschweiz. Kilian Schmidiger erlebte einen Stellenwechsel, im Zusammenhang dazu veränderte Arbeitszeiten.
2. Unkompliziert. Es rückt der Nächste der Liste nach. Natürlich bedauern wir die Rücktritte, machen kann man da aber nichts.
3. Etwas zugunsten der Bevölkerung zu bewegen. Im Zentrum steht die Freude, mich zu engagieren. Wichtig ist auch eine Meinungsvielfalt im Parlament aufrechtzuerhalten.
1. Es gab nur einen Rücktritt. Am besten fragt man Anna Engeler selbst.
2. Wir freuen uns auf das Nachrücken von Yann Schlegel. Bei der nächsten Fraktionssitzung wird er dabei sein.
3. Mich zu beteiligen. Ich spüre, dass es sich lohnt, sich für diese Stadt einzusetzen.