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Eigentlich hätte am Mittwoch die Verhandlung über eine nachträgliche Verwahrung von William W., der 2006 in Starrkirch-Wil die damals achtjährige Selina missbrauchte, stattfinden sollen. Diese wurde aber abgesagt.
Erst im Frühling dieses Jahres wurde bekannt: Der Kanton Solothurn muss Kinderschänder William W. 100'000 Franken Schadensersatz bezahlen, weil er zu lange im Gefängnis sein musste. Für das Opfer bedeutet diese Entschädigung «eine Schweinerei».
Jetzt geht das Behördenversagen weiter. Die lange in Aussicht gestellte Verhandlung über eine nachträgliche Verwahrung des pädophilen Täters, der 2006 in Starrkirch-Wil die damals achtjährige Selina S. missbrauchte, wurde abgesetzt, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. Sie hätte nächste Woche am Amtsgericht Olten-Gösgen stattfinden sollen.
Die Absage erfolgt, nachdem die Staatsanwaltschaft Ende Juni den Antrag gestellt hat, das Verfahren über die Verwahrung für ein Jahr zu sistieren. Bei William W. handle es sich um keinen «Kernpädophilen», der nach seiner Haftentlassung sofort wieder rückfällig werde.
Für die heute 18-Jährige Selina ist es unerträglich, dass ihr Peiniger auf freiem Fuss bleibt. Sie wollte bei der Verhandlung vor Gericht dabei sein. Auch für ihren Vater ist es schlimm, dass William W. nicht verwahrt wird. Er könne jederzeit auftauchen, sagt er gegenüber «TeleM1».
Bevor er Selina missbrauchte, hatte sich W. schon an fünf anderen Kindern vergangen. Nach einem Behördenfehler war er vergangenes Jahr auf freien Fuss gekommen. (ldu)