Olten
Veganer Bioladen Grünland macht Ende Monat dicht

Der vegane Bioladen in Olten schliesst am 31. August für immer seine Tore – die Gründe für das Ende von «Grünland» sind privater Natur.

Jakob Weber
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Simon Kiefer in seinem Laden. Jetzt will er sich beruflich neu orientieren.

Simon Kiefer in seinem Laden. Jetzt will er sich beruflich neu orientieren.

Seit zwei Jahren packen die Kunden des Grünland Bioladens an der Solothurnerstrasse 15 in Olten die regionalen und veganen Produkte selber in mitgebrachte Behältnisse. Damit ist bald Schluss. Grünland hat am 31. August 2018 zum allerletzten Mal geöffnet. Der Grund sind «private Veränderungen» des Inhaberpärchens Nadja Nyffeler und Simon Kiefer. Die beiden erwarten Nachwuchs und sind in ein Haus umgezogen, dessen Grünflächen es zu bewirtschaften gilt.

Das Ende des Grünland Bioladens ist nicht finanzieller Natur. «Der Laden, der 2016 aus einem Crowfunding heraus entstand, lief den Erwartungen entsprechend sehr gut», sagt Kiefer. «Er hat sich selber getragen.» Dennoch hat sich das Pärchen entschieden, das Projekt zu beenden. «Einen Laden dieser Art zu führen, ist äusserst anspruchsvoll und zeitintensiv. Unter den neuen Umständen wäre das nicht mehr ohne zusätzliche Hilfe möglich gewesen. Um genug Gewinn zu erwirtschaften und damit dauerhaft Personal zu beschäftigen, hätte der Laden aber noch einige Jahre gebraucht», sagt Kiefer.

Wie geht es jetzt an der Solothurnerstrasse weiter? Die Suche nach einem Nachfolger blieb zwar erfolglos. Jedoch bestünden, laut Kiefer einige Ideen für ähnliche Projekte, welche die Lücke im alternativen Lebensmittelhandel in Olten bald schliessen könnten. Details möchte er zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verraten.

Vegan-Shop Grünland
3 Bilder
Grünland: Ein Blick in den veganen Bioladen

Vegan-Shop Grünland

Bruno Kissling

Gewinn war immer zweitrangig

Regional, vegan und unverpackt. Mit diesem Leitfaden wollten Kiefer und Nyffeler «neue Wege gehen und zum Nachdenken anregen.» Der Gewinn war immer zweitrangig. Deshalb hat das Grünland Team entschieden, dass es keine «Ausverkauf-Woche» mit hohen Rabatten geben wird. Man möchte damit auch Hamsterkäufen entgegenwirken, die anschliessend in der Tonne landen.

Zudem möchten Kiefer und Nyffeler den Wert der Lebensmittel hochhalten, der wegen der Schliessung nicht geringer wird. Was nicht verkauft werden kann, wird an ein soziales Projekt gespendet. Kunden, die spezielle Produkte in kleineren oder grösseren Mengen auf Vorrat bestellen möchten, können das bis zum 18. August melden.

Kiefer selbst orientiert sich jetzt beruflich um. Was genau er in Zukunft macht, will er in den nächsten Wochen entscheiden.