Das Geschäft kommt noch an die Urne; aber Umzug der Motorfahrzeugkontrolle Olten an den BOGG-Standort in Wangen wird begrüsst.
«Vorzeigeprojekt führt zu Begeisterung». So betitelte diese Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe den Umstand, dass der Kantonsrat an seiner letzten Session dem Umzug der Motorfahrzeugkontrolle Olten hin zum Standort des Busbetriebs Olten Gösgen Gäu (BOGG) in Wangen bei Olten einstimmig befürwortete. Die Gebäulichkeiten der MFK aus den späten 1960er-Jahren sind veraltet. Seit ein paar Jahren können dort keine Lastwagen mehr geprüft werden; es fehlen eine Prüfstrecke sowie Platz für Fahrzeuge und Kunden. Bereits heute werden LKWs am Standort der BOGG geprüft.
Vor zwei Jahren ging man noch davon aus, im Frühjahr 2020 den Umzug der MFK nach Wangen vollzogen zu haben. «Aber nur, wenn alles optimal läuft», wie der damalige Kantonsbaumeister Bernhard Mäusli erklärte. Vor zwei Jahren war auch nicht klar, ob der erforderliche Kredit von knapp 7 Mio. Franken an der Urne bestätigt werden müsste. «Er muss», wie Guido Keune, Nachfolger von Mäusli als Kantonsbaumeister, auf Anfrage erklärt. «Der Abstimmungstermin ist für Mai 2020 vorgesehen.» Denn vor dem Umzug sind für die MFK Büroräumlichkeiten zu errichten. Und auch die Miete von zusätzlichen Hallen wird anfallen. Stimmt der Souverän dem Verpflichtungskredit über 6,9 Millionen Franken an der Urne zu, so steht nach einer rund anderthalbjährigen Umbauzeit auch einem Umzug nichts mehr im Weg, so Keune. «Wir gehen davon aus, dass die MFK frühestens Ende 2021 nach Wangen umziehen kann.»
Anfang 2018 lag noch völlig im Unklaren, in welcher Form die Liegenschaft MFK Weiterverwendung finden würde. Auch ein alternativer Verwendungszweck fehlte. «Man müsste das Gelände sicher weiterentwickeln», hatte Mäusli dieser Zeitung gesagt. Und: Man werde, wie immer in solchen Fällen, wegen der Nutzung mit der Stadt Olten den Kontakt suchen.
Stadt Olten ist interessiert
«Ja, die Stadt Olten hat ihr Interesse an der Liegenschaft der jetzigen Motorfahrzeugkontrolle im Kleinholz angemeldet», sagt Stadtrat und Baudirektor Thomas Marbet auf Anfrage. Allerdings stehe noch keine konkrete Nutzung der Liegenschaft zur Diskussion, so der Stadtrat weiter. «Auch Kaufverhandlungen sind noch keine geführt worden.» Ziel der Stadt: «Wir würden gerne mitbestimmen, was mit dem Baugrund dort geschieht», so Marbet, der davon ausgeht, dass die Stadt Olten nicht alleinige Kaufinteressentin bleiben wird. Derzeit aber stünden weder Kaufinteressenten noch Verkäuferin unter Druck. (hub)
Mittlerweile hat sich die Szenerie doch leicht verschoben. Ein Investor habe bislang sein Interesse an der Liegenschaft beim Kanton angemeldet, hat Keune gestern zu verstehen gegeben. Und dies ist – entgegen anders lautenden Gerüchten und Vermutungen, nicht etwa der Investor rund um die beabsichtigte Ballsportanlage droben im Kleinholz, sondern die Stadt Olten (siehe Text rechts).
Allenfalls Interesse am Untersuchungsgefängnis
Marc Thommen, Initiant der Ballsporthalle, entkräftet die Spekulationen und erklärt auf Anfrage: «Wir spielen mit dem Gedanken, allenfalls das Untersuchungsgefängnis für den mit der Ballsporthalle verbundenen Übernachtungsbetrieb zu nutzen.» Von der MFK allerdings sei noch gar nie die Rede gewesen.