Feuerwehr Olten
Übung für den Ernstfall: Oltner Feuerwehr im Einsatz mit Atemschutzgeräten

Der Einsatz mit Atemschutzgerät: Darauf legte die städtische Feuerwehr bei ihrem Einsatz im Ausbildungszentrum der Armee ihr Hauptaugenmerk.

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Brandbekämpfung im Gebäudeinnern stand auf dem Stundenplan.

Brandbekämpfung im Gebäudeinnern stand auf dem Stundenplan.

Remo Fröhlicher

Die Stützpunktfeuerwehr Olten trainierte kürzlich die Brandbekämpfung im Ausbildungszentrum der Schweizer Armee in Wangen an der Aare. Das Augenmerk galt insbesondere dem Einsatz mit Atemschutzgeräten.

Wie wichtig der sichere Beginn eines Innenangriffs, also der Brandbekämpfung im Gebäude ist, wurde beim ersten Posten aufgezeigt. Die Ausbilder zeigten dabei auf, dass klare Aufträge sowie ein zielgerichtetes Vorgehen eine rasche Intervention ermöglichen.

Geht es um einen Rettungsauftrag, muss der Atemschutztrupp entsprechendes Material wie etwa eine Fluchthaube und ein Tragtuch mitnehmen. Um sicherzustellen, dass eine Person rasch gefunden werden kann, wird ein systematisches Vorgehen beim Absuchen der Räumlichkeiten gewählt.

Prüfen, öffnen, vorrücken

Eine grosse Gefahr für Einsatzkräfte bei einem Innenangriff sind unverbrannte Pyrolysegase. Diese sind im Brandrauch enthalten. Stimmt das Verhältnis der Brandenergie und des Sauerstoffgehalts, kommt es zu einer Rauchdurchzündung.

Bei der zweiten Lektion ging es darum, richtige Vorkehrungen beim Öffnen einer Türe zu treffen, damit eine solche Durchzündung verhindert oder zumindest die Gefahr reduziert werden kann.

Die Atemschutzträger prüfen dabei erst die Umgebung, achten auf bereits vorhandenen Rauch und Verfärbungen an Türen. Der Rohrführer bereitete sich dann für die Türöffnung vor, indem er sich und die Schlauchleitung in Stellung bringt.

Die Türe wird geöffnet und sekundenschnell erfolgt die Beurteilung durch den Rohrführer, ob eine Rauchgaskühlung erfolgen muss oder ein Vorrücken ungefährdet erfolgen kann.

Am dritten Posten galt es dann ernst. Drei unterschiedliche Szenarien mit echtem Feuer und Rauch stellen einen durch die Lektionsinhaber bestimmten Einsatzleiter vor eine Herausforderung. Mit der vorhandenen Mannschaft gilt es dabei so rasch als möglich eine Person von einem Wohnungsbalkon zu retten.

Diese kann infolge der Rauchentwicklung durch einen Kellerbrand nicht mehr durch das Treppenhaus flüchten. Geschickt befiehlt der Einsatzleiter die Autodrehleiter für die Personenrettung. Parallel dazu wird eine Druckleitung durch einen Atemschutztrupp erstellt.

Der Trupp bekämpft das Feuer bereits wenige Minuten nach Auftragserteilung. Um das Treppenhaus rauchfrei zu machen und weitere Bewohner zu retten, wird ein Hochleistungslüfter eingesetzt.

Nach kurzer Besprechung und der Bereitstellung der eingesetzten Mittel erreichte die Gruppe bereits die nächste Einsatzmeldung: Es galt einen Brand in einer Garage zu bekämpfen. Die Lehren aus dem vorangegangenen Einsatz galt es rasch umzusetzen.

Die Feuerwehr Olten sieht sich seit mehreren Jahren immer weniger mit Brandeinsätzen konfrontiert. Der hohe Sicherheitsstandard in der Schweiz im vorkehrenden Brandschutz wirkt sich positiv auf die Anzahl Einsätze aus.

Und doch: Bei einem Brandeinsatz zählt jede Sekunde, um Personen-, Sach- und Umweltschäden möglichst gering zu halten. Eine moderne Ausrüstung wie Fahrzeuge, Löschmittel und Bekleidung ist nur ein Puzzlestück des erfolgreichen Einsatzes.

An der Praxis orientiert

Eine an der Praxis orientierte Ausbildung der Feuerwehrangehörigen ist der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb betreibt die Stützpunktfeuerwehr Olten diesen grossen Aufwand, um möglichst unter realen Bedingungen üben zu können.

Zum Abschluss des Samstagvormittages zeigten sich Kommandant Philipp Stierli sowie die Ausbilder Sven Wagner, Pascal Tschan, Markku Borner und Marcos Bello zufrieden.

Die an diesem Morgen erkannten Schwachstellen werden wiederum in die nächsten Übungen einfliessen, um eine stete Verbesserung zu erreichen. (mgt)