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60 Stellenprozente mehr aufgrund gesetzlicher Vorgaben des Kantons: Zwar hat das Oltner Gemeindeparlament dem Begehren klar zugestimmt. Trotzdem gab es von bürgerlicher Seite auch kritische Stimmen.
Die Sozialregion Olten mit der Stadt als Leitgemeinde braucht mehr Stellen, weil die Fallzahlen im letzten Jahr erneut zunahmen. Per Ende 2017 gab es 2149 Dossiers, das sind deren 14 mehr als im Vorjahr. Zudem wird die Familienberatung Olten-Gösgen per Ende 2018 aufgehoben, sodass 29 weitere Fälle dazukommen. Für die insgesamt 43 neuen Fälle beantragte die Sozialregion Olten mit den fünf angeschlossenen Gemeinden Olten, Trimbach, Winznau, Hauenstein-Ifenthal und Wisen aufgrund gesetzlicher Vorgaben 60 zusätzliche Stellenprozente, was Mehrkosten pro Jahr von 72'000 Franken verursacht. Das Gemeindeparlament hat dem Geschäft am Mittwochabend mit 28:11 Stimmen bei einer Enthaltung zugestimmt.
Dagegen sprachen sich FDP und SVP aus. Der freisinnige Daniel Probst argumentierte, dass gesetzliche Vorgaben verhinderten, dass effizienter gearbeitet werde. Würde die Sozialregion die neue Stelle nicht schaffen, würde sie finanziell bestraft. «Dagegen wollen wir ein Zeichen setzen.» Zugleich rief er die Kantonsräte aus der Region auf, gegen die falschen Anreizsysteme des Kantons vorzugehen.
Die SVP lehnte den Antrag ab, weil das Parlament eine Interpellation von Ursula Rüegg vorgängig zum Thema nicht für dringlich erklärte. SVP-Mitglied Christian Werner forderte Sozialdirektorin Marion Rauber trotzdem dazu auf, die Antworten zumindest vorzulesen. Sie wies dies aber mit Verweis auf die abgelehnte Dringlichkeit zurück.