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Politiker Profile in den Sozialen Medien können nützlich sein für die Wahlen – aber nur wenn sie auch gut gemacht sind. Wir haben die der Oltner Stadtratskandidaten angesehen.
In den Sozialen Medien kann sich jeder von seiner besten Seite präsentieren. Auch Politikerinnen und Politiker nutzen dieses Instrument, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Vorstellung, mit den eigenen Parolen auf dem Feed der Wähler aufzutauchen, ist verlockend. Doch ganz so einfach ist es nicht, wie Politologe Mark Balsiger (Spalte rechts) erklärt.
Auch die zehn Kandidatinnen und Kandidaten für die Oltner Stadtratswahlen sind auf Facebook und Co. vertreten, manche mit privaten Profilen, andere mit öffentlichen, manche wollen sich nicht entscheiden. Eine, die sich in den Sozialen Medien offensichtlich wohl fühlt, ist Monique Rudolf von Rohr. Sie besitzt Profile auf Facebook, Twitter und Instagram, die sie regelmässig unterhält.
Sie besucht viele kulturelle Anlässe und postet gern Bilder von Bühnen. Auf Facebook teilt sie Wahlkampfvideos von ihrer FDP-Homepage. «Ich mag den Kontakt mit Menschen und die Sozialen Medien sind für mich eine weitere Möglichkeit, mich auszutauschen», sagt die FDP-Politikerin. Ihre Präsenz sei eher privat. «Ich möchte auch nicht zu viel Politisches posten. Ich möchte weiterhin auch als Privatperson wahrgenommen werden.»
Auch Stadträtin Iris Schelbert (Grüne), Stadtrat Thomas Marbet (SP), Marion Rauber (SP), Beatrice Schaffner (GLP) und Ursula Rüegg (SVP) unterhalten private Facebookprofile. Andere Kandidaten haben sich für eine Trennung zwischen privaten und politischen Inhalten entschieden. Thomas Rauch (FDP, wild) und Simon Gomm (Junge SP) haben je ein privates und ein politisches Profil.
Die restlichen Kandidaten haben private Profile, die unterschiedlich stark mit politischen Beiträgen durchsetzt sind. Nur gerade zwei Kandidaten verzichten auf Soziale Medien: Stadtpräsident Martin Wey (CVP) und Stadtrat Benvenuto Savoldelli (FDP). «Die Sozialen Medien sagen mir nichts», sagt Savoldelli. Zudem habe er keine Zeit, um solche Profile zu unterhalten. «Ich habe sonst Profil.» Savoldelli geht sogar noch einen Schritt weiter; er hat auch kein Handy. «Ich rege mich auf, wenn die Leute ständig noch etwas beantworten, anstatt sich dem Gegenüber zu widmen», sagt er.
Er glaubt nicht, dass er bei der Wahl dadurch einen Nachteil habe. «Auf meiner Homepage der FDP bin ich präsent.» Martin Wey präsentiert sich auf einer Website mit eigener Domain, ohne CVP-Layout. In einem modernen Design wirkt der Stadtpräsident volksnah und sympathisch – allerdings ohne Aktualitäten. Iris Schelberts Website ist im Grünen-Look, die anderen Kandidaten stellen sich auf einer Seite ihrer Partei vor.
Auf Twitter ist neben Monique Rudolf von Rohr nur Thomas Rauch aktiv. Auch bei Instagram ist mit vier Kandidaten nur eine Minderheit angemeldet.