Bereits zum fünften Mal finden in diesem Jahr die 23 Sternschnuppen statt. Kulturelle Glanzlichter im Advent gibts ab dem 1. Dezember täglich im Kino Capitol.
«Was bringt dr Dezämber?», fragt der Raindrops Chor und gibt die Antwort mit seinem Auftritt beim Oltner Kultur-Adventskalender gleich selbst. Schliesslich steht im Dezember die fünfte Ausgabe von «23 Sternschnuppen» an. Das Projekt wird von über zwanzig Oltner Kulturveranstalterinnen und -veranstaltern getragen. In diesem Jahr neu dabei ist das eben gegründete Buchfestival Olten.
Neben den Regentropfen aus Kestenholz werden weitere 22 Sternschnuppen den Oltner Adventshimmel kurz erleuchten. Das Programm verspricht wiederum einen bunten Querschnitt durch die verschiedensten Kulturgenres. Zu entdecken gibts neben Namhaftem wie Joachim Rittmeyer auch weniger Bekanntes wie die junge Aargauer Band Pamplona Grup oder das clowneske Duo Les Diptik aus der Romandie. Mit dem gemeinsamen Abend der Autorin Michelle Steinbeck und dem Musiker James Gruntz präsentiert Sternschnuppen sogar eine Premiere.
Eine Etappe ihrer «Grand Tour» zeigen Fitzgerald & Rimini und versprechen dabei nicht weniger als eine tönende Erinnerung an Europa, die über jede Grenze hinausgeht.
Hochgelobt und in der Luft zerrissen wurde Michelle Steinbeck für ihren Roman-Erstling, der sowohl für den Schweizer wie auch für den Deutschen Buchpreis nominiert ist. Ihre Lesung wird vom Musiker James Gruntz begleitet. Eine Uraufführung.
Das Ostschweizer Duo KüttelBenz bilden der Spoken Word Poet Richi Küttel und der Musiker Patrick Benz. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einem Easy Job. Einfach «liädärlichi Gschichtä» sind das Resultat davon.
Beim Sound der Pamplona Grup zuckt einem vom ersten Takt an das Tanzbein. Die acht Musiker haben ein Faible für musikalischen Wahnsinn und Rhythmen aus dem wilden Osten. Sie nennen es: «Eine basisdemokratische Sowjetunion in Tönen». Ebenso gut tanzt es sich zur lateinamerikanischen Musik der Schweizer Band Son de la Suiza (u.a. mit dem Oltner Michael Neuenschwander).
Dagegen widmet sich Albin Bruns NAH Quartett aus der Innerschweiz virtuos der neuen Schweizer Volksmusik. Das tönt zuweilen auch sehr fremd. Das Musikinstrument Hang lässt Bruno Bieri erklingen und setzt dort an, wo das Lied aufhört: Zwischen Nachklang, Obertongesang und der Reaktion der Hörerschaft.
Auf historischen Instrumenten musiziert das äusserst erfolgreiche Zürcher Casal Quartett (2010 & 2015 Preisträger des ECHO Klassik). In seiner Schubertiade zeichnet es Leben und Werk des Komponisten nach.
Das Frauen-Trio Die Drei lädt mit Pop und Jazz in ihre sonderbar-fabelhafte Klangwelt ein und mit der Rockband Ricky Harsh wartet die erste wirklich laute Sternschnuppe.
Wenn Pilze aus dem Boden schiessen, zu neuen Bildern explodieren und daraus wiederum Neues wächst, ist die Oltner Künstlerin Andrea Nottaris am Werk. Begleitet wird ihre animierte Bildkunst vom Berner Soundtüftler Werner Hasler.
Zwei Sternschnuppen sind dem Kinofilm gewidmet. Einmal läuft der Film Fragments du Paradis, der einen Blick auf das Ende unseres irdischen Daseins wirft und mit der Verfilmung des modernen Kinderbuchklassikers Grüffelo wartet eine halbe Stunde für die Mutigen.
«Wollen Sie hören, wie eine Kalaschnikow tönt?», fragt die Tanzcompagnie el contrabando und zeigt bei Sternschnuppen einen Ausschnitt aus ihrem neusten Bühnenprogramm. Der zweite Tanzabend gehört der Cie deux plus. Da dreht sich alles rund ums Glück.
«Hohlraumveredelungen des Alltäglichen», nennt er sein Schaffen. So poetisch-sperrig diese Formulierung, so eigenwillig und konsequent geht der grossartige Bühnenkünstler seinen Weg: Joachim Rittmeyer.
Reeto von Gunten revolutioniert kurzerhand den Dia-Abend, das NiNa Theater experimentiert in «Gschnorr» witzig drauflos und Strohmann-Kauz zeigen in ihren Paraderollen Ruedi und Heinz alte Perlen und neue Trouvaillen.
«Hang Up» von Les Diptik ist eine absurd-komische Poesie, ein Erforschen nach dem Sinn des Seins (oder Nicht-Seins) und hängt wohl irgendwo zwischen Clownerie und Theater. Mit Akrobatik, Zauberei und Jonglage verzücken die beiden Clowns von extra art ihr Publikum und das Theater Gustavs Schwestern wagt sich an nichts Geringeres als an die Weihnachtsgeschichte. Mithilfe des Publikums improvisieren sie ein Krippenspiel aus der Gerümpel Kiste.
So vielfältig und überraschend das Programm, so gleichbleibend der Rahmen von «23 Sternschnuppen». Start ist um 18.15 Uhr. Eine Sternschnuppe dauert jeweils 30 Minuten. Das ganze gibts täglich vom 1. bis 23. Dezember 2016 im Kino Capitol. Der Eintritt zu den Sternschnuppen ist frei, der Austritt aber nicht gratis. Denn das Projekt ist auch in diesem Jahr zu einem grossen Teil durch die Kollekte finanziert.
www.23sternschnuppen.ch