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Am Dienstag findet der erste «Digitaltag Region Olten» statt – aufgrund von Corona allerdings in einer abgespeckten Form.
Yannick Deiss und Yakup Tasdemir haben ein klares Ziel. Die beiden organisieren gemeinsam in einem siebenköpfigen Projektteam den «Digitaltag Region Olten» und wollen damit nichts weniger als die Digitalisierung entzaubern. «Viele Menschen haben unglaublich viel Respekt oder gar Angst vor der Digitalisierung. Sie trauen sich aber nicht, ihre Unsicherheiten zu äussern, weil sie das Gefühl haben, dass sie dann schlecht dastehen. Mit dem Digitaltag in Olten schaffen wir eine Plattform, wo man ganz legitim sagen darf: ‹Ich komme nicht draus – kann mir das bitte jemand erklären›», sagt Yannick Deiss.
Im letzten Jahr hat er zusammen mit Yakup Tasdemir rund 500 Stunden in den ersten Digitaltag Region Olten investiert. Mit an Bord sind auch 36 Partner. Und die haben zwei Dinge gemeinsam: Sie haben einen Bezug zur Region Olten und sie tragen alle zum Digitaltag Region Olten bei. «Und zwar nicht nur finanziell, sondern vor allem inhaltlich», sagt Yakup Tasdemir. «Darauf haben wir viel Wert gelegt, denn wir wollten Partner, die wirklich hinter dem Event stehen und mithelfen.»
Yannick Deiss und Yakup Tasdemir arbeiten beide in der Oltner Kommunikationsagentur Salted. Entsprechend gehören die Digitalisierung, neue Kommunikationsmöglichkeiten und automatisierte Prozesse längst zu ihrem Alltag. Trotzdem haben die beiden während der Vorbereitung auf den Digitaltag Region Olten viel Neues gelernt. Und vor allem haben sie neue Oltner Unternehmen kennen gelernt, die ebenfalls im Bereich der Digitalisierung tätig sind. «Wir waren echt überrascht. Beispielsweise haben wir eine Firma entdeckt, die sich mit dem Thema Blockchains befasst, und ein Unternehmen, das erfolgreich E-Sport betreibt. Beide haben wir nicht gekannt», so Deiss. «Der Digitaltag Region Olten erfüllt also noch einen weiteren Zweck. Wir bauen ein Netzwerk auf und betreiben so quasi Standortförderung für die Digitalisierung in Olten. Denn für uns ist klar: Der Standort Olten bietet enorm viel, aber er verkauft sich unter seinem Wert.»
Morgen findet die Premiere des Digitaltags Region Olten statt. Allerdings nicht so, wie das eigentlich geplant war. Wegen des Coronavirus mussten alle geplanten Veranstaltungen und Workshops auf das nächste Jahr verschoben werden. Zwar haben die Verantwortlichen kurzfristig einen Livestream auf die Beine gestellt (siehe Box), aber der Grossteil der Veranstaltungen wird auf den nächsten schweizweiten Digitaltag geschoben. «Natürlich kann man gewisse Inhalte digital vermitteln. Aber, obwohl sich der gesamte Event um das Thema Digitalisierung dreht, sind wir der festen Überzeugung, dass es auch analo- ge Veranstaltungen unbedingt braucht – vor allem wenn wir diejenigen Leute erreichen wollen, die bislang noch nicht allzu viel mit der Digitalisierung am Hut hatten», sagt Yannick Deiss.
Am Digitaltag Region Olten hätten auch Workshops und sogenannte Digitours stattgefunden. Bei den Digitours hätten die Gäste kostenlos verschiedene Standorte von Firmen und Organisationen in Olten besuchen und sich direkt vor Ort von den Experten ein Thema erklären lassen können. Beispielsweise wie Virtual Reality in der Immobilienbranche eingesetzt wird. Oder welche Rechte man als Kunde eines Onlineshops hat. Oder wie die Digitalisierung die Persönlichkeitsentwicklung fördern kann. «Diese Events, die sowohl für ein Fachpublikum als auch für den Otto Normalverbraucher gedacht sind, finden jetzt leider erst im Herbst 2021 statt», sagt Yakup Tasdemir. Aber immerhin: Der Livestream bietet einen Vorgeschmack für alle Interessierten.
Morgen um 9.30 Uhr beginnt der Livestream des «Digitaltags Region Olten». Dieser ist unter www.digitalday-olten.ch zu finden. Bis zum Mittag werden verschiedene Themen rund um die Digitalisierung angesprochen. Dazu gehören künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge, Virtual Reality und der sogenannte Triple Overload. Dabei handelt es sich um die Ablenkungen durch die Digitalisierung im Alltag – beispielsweise Push-Nachrichten, E-Mails sowie Benachrichtigungen – und wie wir damit umgehen. Die kurzen Inputreferate und Diskussionen werden direkt aus dem Kulturzentrum Schützi übertragen und richten sich an Laien und Fachleute. (fba)