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Die Neukonzeption des Oltner Bahnhofplatzes soll in die nächste Runde gehen: Der Stadtrat beantragt dem Gemeindeparlament an dessen Sitzung vom 24. September einen Anteil von 2,7 Mio. Franken an die Projektierungskosten des Generationenprojekts.
Es ist klar: Der Bahnhof Olten ist einer der meist frequentierten Bahnknotenpunkte der Schweiz und die ÖV-Drehscheibe für die Region. Eine alte Weisheit. Eine ältere Weisheit: Heute unattraktiv und schlecht funktionierend, wird der Verkehrsknoten seiner speziellen Bedeutung als attraktive ÖV-Drehscheibe seit Jahrzehnten nicht mehr gerecht. Die Stadt Olten hat daher zusammen mit dem Kanton Solothurn und den SBB ein Betriebs- und Gestaltungskonzept für den Neuen Bahnhofplatz Olten (nbo) erarbeitet.
Direkten Einfluss auf Platz und Konzept nehmen mehrere Komponenten: Das unmittelbar im Norden angrenzende Entwicklungsareal Bahnhof Nord erstreckt sich bis in den Bereich der bestehenden P+R-Anlage hinein und bringt auch Anforderungen für die umliegenden Strassen mit. Die mittelfristigen Entwicklungsabsichten des Bahnhofs Olten (Bahnzugang, Ausbau Gleis-, Perron- und Publikumsanlagen) werden im nordwestlichen Bereich des Bahnhofs bzw. des Gleisfeldes mehr Raum benötigen. Und auch aus dem Buskonzept Olten-Gösgen-Gäu und der Verkehrsorganisation auf der Kantonsstrasse resultieren weitere Ansprüche.
Somit wachsen für den Bahnhofplatz die Anforderungen. Die Lage des Bahnhofs an der Aare ist zudem sowohl für die Verbindung Stadt – Bahnhof als auch für umsteigende Bahnkunden ein schweizweit einzigartiges Merkmal, wenn auch wenig repräsentativ. Die Aufwertung des rechten Aareufers ist darum Bestandteil des nbo-Projekts und wird in den separaten Vorhaben Attraktivierung Ländiweg und «Baustein Ruderclub» nahtlos weitergeführt. Der in nbo enthaltene Aaresteg bildet ein zentrales Element für die Uferaufwertung ebenso wie für die Abwicklung und Entflechtung der Verkehrsströme.
Die laufenden Arbeiten reichen schon weit zurück:
Als nächster Schritt wird nun im September dem Gemeindeparlament eine Vorlage für einen Projektierungskredit unterbreitet. Eine Volksabstimmung zum Baukredit ist 2023 vorgesehen; die Realisierung soll ab 2025 erfolgen. Die Gesamtkosten des Projekts werden mit einer Kostengenauigkeit von plus/minus 30% auf rund 94 Mio. Franken geschätzt.
Mit gut 12 Mio. Franken beteiligt sich der Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms der 2. Generation. Die restlichen Kosten verteilen sich auf Einwohnergemeinde Olten und Kanton Solothurn (je rund 24 Mio. Franken), SBB Immobilien (14,5 Mio. Franken) und SBB Infrastruktur (rund 19,5 Mio. Franken).
Für die nun anstehende Projektierungsphase ist für die Planerhonorare (Phasen Vorprojekt, Bau- und Auflageprojekt) ein Betrag von insgesamt 9,16 Mio. Franken vorgesehen. Rund 29% oder 2,7 Mio. Franken gehen gemäss dem ausgehandelten Verteiler zu Lasten der Einwohnergemeinde Olten.
Der Stadtrat betont, der vorliegende, im Betriebs- und Gestaltungskonzept abgebildete Konsens zwischen Kanton, Stadt und der SBB sei lange und hart erarbeitet worden. Das Konzept sei im Wesentlichen austariert, Optimierungen, basierend auf den Ergebnissen des Mitwirkungsverfahrens, seien Gegenstand der Projektierungsphase, heisst es vonseiten Stadtrat.
Aus diesen Gründen empfiehlt er, das Vorhaben als Gesamtprojekt zu konkretisieren und dafür den städtischen Anteil an den Projektierungskosten zu genehmigen. (sko/hub)