Olten
Städtischen Betriebe Olten verdienen vor allem mit Gas ihr Geld

Der Energieversorger Städtische Betriebe Olten verzeichnet dieses Jahr mit 2,9 Millionen Franken einen ähnlich hohen Gewinn wie im Vorjahr. Geld verdient das Unternehmen vor allem mit Gas.

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Einen Gewinn von rund 2.9 Millionen Franken verzeichnet die Städtischen Betriebe Olten.

Einen Gewinn von rund 2.9 Millionen Franken verzeichnet die Städtischen Betriebe Olten.

Bruno Kissling

Einen Gewinn von rund 2,9 Millionen Franken analog Vorjahr verzeichnet die Jahresrechnung der Städtischen Betriebe Olten (sbo), welche der Stadtrat am 24. Mai dem Gemeindeparlament unterbreiten wird. Mit dem erwirtschafteten Geld konnten die getätigten Investitionen von netto 6,9 Millionen bei weitem gedeckt werden, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt. Der Jahresgewinn wird dem Eigenkapital überschrieben, welches damit auf 49,8 Millionen Franken steigt.

Der bessere Betriebsertrag gegenüber dem Budget 2017, bei dem man noch mit einem Plus von nur 1,4 Millionen Franken rechnete, ist vor allem auf die höheren Absätze respektive Umsätze im Geschäftsbereich Erdgas/Biogas/Wärme zurückzuführen. Der zum Ertrag überproportional gestiegene Betriebsaufwand ist ebenfalls im Geschäftsbereich Erdgas/Biogas/Wärme sowie im Geschäftsbereich Wasser zu suchen. Die ordentlichen Abschreibungen sind tiefer ausgefallen, weil geplante Investitionen nicht realisiert wurden.

Stille Reserven aufgelöst

Bei der Aufschlüsselung der Kennzahlen nach Geschäftsbereichen ist ersichtlich, wo die sbo am meisten Geld verdienen, nämlich im Bereich Erdgas/Biogas und Wärme mit 2,4 Millionen Franken. Das macht rund 80 Prozent des gesamten Jahresgewinns aus. Die Ebitda-Marge – also das Verhältnis des Betriebsergebnisses vor Abzug der Zinsen, Steuern und Abschreibungen zum Jahresgewinn – beträgt in diesem Bereich sehr gute
31,8 Prozent. Im Geschäft Wasser beträgt diese Marge, welche die Rentabilität des Unternehmens anzeigt, sogar satte 38,7 Prozent. In dieser Sparte weisen die sbo allerdings nur einen Gewinn von 344 000 Franken aus. Am wenigsten Geld verdienen sie im Bereich Elektrizität: Der Gewinn beträgt dort 138 000 Franken, die Ebitda-Marge nur 4,6 Prozent. Die Abschreibungen sind in dieser Sparte mit 2,5 Millionen Franken am höchsten, auch die Nettoinvestitionen von 3,75 Millionen Franken.

Erstmals zeigt der Stadtrat den Gesamtbetrag der Auflösung respektive Bildung von stillen Reserven durch die sbo im jeweiligen Berichtsjahr auf. Dies aufgrund der Motion des Grünen Felix Wettstein. Im 2017 beträgt die Nettoauflösung von stillen Reserven 2,9 Millionen Franken. Trotzdem verbleiben weiterhin Rückstellungen in der Bilanz von 19,4 Millionen Franken.

Übernahme des a.en-Aktienpakets von AVAG

Im Zuge der Entflechtung der a.en soll der Betriebsteil Aare Versorgungs AG (AVAG) aus der a.en herausgelöst werden. Gleichzeitig gilt es, die a.en auf die Bedürfnisse der sbo anzupassen, um weiterhin als vollwertige Betriebs- und Managementgesellschaft für die Belange der sbo tätig sein zu können. Im Betrage von 3.9 Millionen Franken wurde die Übernahme des 50%-Aktienpaketes der AVAG an der a.en durch die sbo vollzogen.

Die Nettoinvestitionen betragen 6,9 Millionen Franken und sind gegenüber dem Vorjahr um 830 000 Franken zurückgegangen. Die sbo weisen über alle Sparten einen Selbstfinanzierungsgrad von 165 Prozent aus. Er ist im Bereich Erdgas/Biogas und Wärme wie schon der Gewinn mit 351,5 Prozent am höchsten. Bei der Elektrizität wurde nebst dem Ausbau der öffentlichen Beleuchtungen vor allem in Niederspannungsleitungen sowie Hausanschlüsse investiert. Bei der Erdgas-, Biogas- und Wärmeversorgung erfolgten in Olten und in Trimbach Erschliessungen und Sanierungen. Grössere Erdgasnetzausbauten gab es im Gäu, wo das 5-bar-Leitungsnetz zwischen Fulenbach und Wolfwil zusammengeschlossen wurde. Beim Wärmeverbund Bornfeld im Gebiet Chlyholz kamen weitere Liegenschaften dazu. Bei der Wasserversorgung standen die Leitungssanierungen von Olten und Trimbach im Vordergrund. Zudem wurden die Sanierungen der Pumpwerke in Angriff genommen. In diesem Geschäftsbereich konnten aufgrund hoher Bautätigkeit namhafte Anschlusskostenbeiträge in Rechnung gestellt werden.

3,4 Millionen Franken Bar- und Sachleistungen

Die sbo sind eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Olten. Jährlich hat der Energieversorger, der in der Stadt bei den Privaten das Monopol innehat, Bar- und Sachleistungen in die Stadtkasse zu liefern. Diese machten im vergangenen Jahr insgesamt 3,36 Millionen Franken aus. Der grösste Posten ist die Aufwendung für die Konzessionsgebühren bei Strom, Gas und Wasser in Höhe von 1,6 Millionen Franken. Zusätzlich zu den erwähnten Bar- und Sachleistungen zahlt die Aare Energie AG, welche für die sbo den Betrieb übernimmt, 120 000 Franken Steuern an die Stadt Olten. (fmu/sko)