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Die Genossenschaft Trendsporthalle Olten will sich im alten Brocki-Gebäude einmieten, um schon ab September 2018 Skatern und Kletterern der Region einen Ganzjahresbetrieb bieten zu können. Langfristig steht auch ein Neubau auf der Planung.
Seit bald drei Jahren arbeitet die Genossenschaft Trendsporthalle Olten beharrlich an einer Heimat für Skater und Kletterer in der Region. Die Anstrengungen konzentrieren sich nach einer intensiven Standort-Evaluation zunehmend auf das Areal der alten Heilsarmee-Brocki in der Oltner Industrie, wo die Trendsportler mit dem Eigentümer auf gutem Fuss stehen und dieses Jahr erste Pflöcke einschlagen wollen.
Mittel- bis längerfristig arbeitet die Genossenschaft an diesem Standort gemeinsam mit dem Investor an der Vision, mit einem Neubau unter Integration des bestehenden Gebäudes Skatern und Kletterern der Region ein attraktives Zuhause zu bieten, das finanziell unabhängig ist.
Die Ergebnisse der dazu laufenden Machbarkeitsstudie sollen laut Präsident Alexander Troitzsch an der Generalversammlung vom 11. Juni vorgestellt werden. Dann geht es in die finanziell gewichtigere Feinplanung des Projekts, dessen Ausgestaltung auch vom Zustandekommen eines parallel mit Ehrgeiz vorangetriebenen Kletterzentrums in Aarburg abhängt.
Unabhängig davon bietet die Alte Brocki aus der Sicht der Trendsport-Initianten kurzfristig aber schon die Chance für den Start eines Betriebs im kleineren Massstab ab September 2018.
Denn das zur Vermietung freistehende, acht Meter hohe erste Obergeschoss bietet eine ideale Lokalität, um den aktuell viermonatigen Betrieb im Skaten und Bouldern im Sportpark (siehe Kontext rechts) unter der Führung der Genossenschaft in einen Ganzjahresbetrieb umzuwandeln. Die Rollbrätt Buebe Olten und der SAC Olten kämen so auch zu einem neuen Vereinszuhause.
Die zusätzlichen Sportmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene eröffnen insbesondere auch den Schulen, dem Schulsport und dem Ferienpass neue Betätigungsfelder. Angedacht ist auch eine Integration der geplanten Installationen in den Hochschulsport der Fachhochschule Nordwestschweiz. Diese neuen Perspektiven haben in Olten auch das Interesse der Direktion Bildung und Sport und des Stadtrates geweckt.
Mit der Hilfe der Politik könnte die Genossenschaft Trendsporthalle Olten in ihrer Betriebsrechnung schon mal die Abdeckung der Mietkosten gegenüber dem Eigentümer garantieren. Grundsätzlich steht der Stadtrat einem Ganzjahresbetrieb positiv gegenüber.
Gemäss Leiter Dienste Jan Rechsteiner möchte die Direktion dem Stadtrat beliebt machen, statt der bisherigen Summe von 31 500 Franken (für vier Monate) künftig einen Betrag von 50 000 bis 60 000 Franken (für das ganze Kalenderjahr) zugunsten der Jugendsport- und Freizeitförderung zu sprechen.
Für September bis Dezember 2018 könnte der Stadtrat in eigener Kompetenz einen Nachtragskredit sprechen. Für die zwei kommenden Jahre könnte die Summe zusammen mit der Behandlung einer entsprechenden Volksmotion Aufnahme ins ordentliche Budget finden.
Eine so abgesicherte Zwischennutzung in der Alten Brocki erlaube es, Erfahrungen zu sammeln, damit in zwei bis drei Jahren ein zusätzlicher Neubau für die Kletterer selbsttragend funktioniere, sagt Jan Rechsteiner. Auch dann könnte die Genossenschaft im Rahmen der Jugendsport- und Freizeitförderung für das Skaten und Bouldern weiterhin auf die Unterstützung der Stadt zählen.
Die Genossenschaft Trendsporthalle Olten hat bisher immer wieder auch mit jenem Standort geliebäugelt, der ihren bisherigen Aktivitäten am nächsten liegt. Die einstige Curlinghalle wäre quasi um die Ecke die Indoor-Ergänzung zu den Sommeraktivitäten der Skater und Kletterer auf dem Aussenfeld der Kunsteisbahn Kleinholz. Doch weil der einst seitens Sportpark Olten AG angekündigte runde Tisch zur Zukunft der Curlinghalle nicht zustande kam, gelangte diese Variante gar nicht richtig zur Diskussion.
Zwar habe es Kontakte zu verschiedenen, an einer Nutzung interessierten Kreisen gegeben, bestätigt Viktor Müller. Die Gespräche seien aber letztlich im Sand verlaufen, so der Geschäftsführer der Sportpark Olten AG. Als Hindernis für eine Umgestaltung, zum Beispiel mit dem Einbau eines zweiten Stockwerks, habe sich immer die dafür nötige Finanzierung herausgestellt. So konzentriert sich die Sportpark Olten AG laut Müller bei der Umnutzung der Curlinghalle aktuell auf ihre Bedürfnisse als Eissportstätte.
Im Unterschied zur unsicheren Zukunft der Curlinghalle ist der Sommer 2018 im Skate- und Boulderpark unter Dach und Fach. Der Betrieb startet übermorgen Samstag ab 13 Uhr mit einem Eröffnungsevent für die ganze Familie. Während die Skater unter der Ägide der Rollbrätt Buebe Olten im Kleinholz schon längst heimisch sind, wurden die zwei Boulder-Elemente erst letztes Jahr integriert. Die Sportkletterer erhalten damit am Samstag Gelegenheit, die neu geschraubten Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden kennenzulernen. Es findet ein Spasswettbewerb im Bouldern (Klettern in Absprunghöhe) für Jung und Alt statt, für den der Schweizer Alpen Club einige Preise gestiftet hat. (JS)