Rahel Liebi und Stefan Dietschi wollen mit ihrem «Gryffe» die Oltner Innenstadt beleben. Ab 22. August ist dieser tagsüber ein Café, abends wandelt er sich zur Bar.
Sie sehen den «Gryffe» als die grosse Chance: das Pächter-Paar Rahel Liebi (34) und Stefan Dietschi (45). «Die Location ist genial. Wir haben viel Platz und die Lage ist toll», sagt Dietschi. Dennoch brauchten die zwei Oltner eine gewisse Bedenkzeit, ehe sie dem Inhaber Christoph Zehnder eine Zusage machten. «Wir waren uns bewusst, dass mit einem solchen Projekt sehr viel auf der Strecke bleiben wird», sagt Liebi.
Sie wird den Geschäftsführerposten im neuen «Gryffe» übernehmen. «Wir werden in den ersten zwei Jahren kaum Ferien machen können. Wir werden am Wochenende arbeiten. Die Präsenzzeit wird enorm sein.»
Die «Mrs. Gryffe», wie sie von ihrem Freund scherzhaft genannt wird, fügt mit Nachdruck an: «Wir freuen uns riesig und würden am liebsten sofort loslegen.»
Bis zur Eröffnung am 22. August dauerts aber noch einen Moment. Aktuell haben nicht durstige Gäste den «Gryffe» in Beschlag genommen, sondern zahlreiche Handwerker. Ein Komplettumbau ist im Gang, der «Gryffe» erhält gewissermassen ein Facelifting. Der Raum wird höher. Die wohl bedeutendste Veränderung ergibt sich jedoch dadurch, dass die neuen Pächter auf eine Küche verzichten. Stattdessen gibt es eine Bar inklusive Theke an der Wand gegenüber des Eingangs. So entsteht viel mehr Platz für die Gäste. Gestaltungstechnisch steht noch nicht jedes Detail fest. Modern wirds daherkommen – so viel ist klar.
Beim Konzept gibts im Gegensatz zum Vorgänger eine grosse Neuerung: Der «Gryffe» wird nicht mehr als klassisches Restaurant betrieben. Tagsüber wirds ein Café sein. «Wir werden eine richtig gute Kaffeemaschine haben, so dass wir jederzeit guten Kaffee anbieten können», sagt Liebi. Abends sollen dann eher Bier, Caipirinha und andere Drinks über den Tresen gehen – dann wird der Gryffe zur Bar.
Wegen des kombinierten Bar-Café-Angebots wollen Liebi und Dietschi ein breites Publikum ansprechen: «Tagsüber kommen vielleicht eher Hausfrauen oder Leute, die etwas Geschäftliches besprechen wollen und abends werden wir wohl jüngere Gäste haben», wagt Dietschi eine Prognose. Die Präsenzzeit für das «Gryffe»-Paar ist jedenfalls enorm. Kommt hinzu, dass Dietschi als Inhaber der Oltner «sichtBar» auch dort drei, vier Abende in der Woche im Einsatz stehen und fürs Rechte schauen wird. «Das ist mein Baby, das gebe ich nicht weg.»
Die Erwartungen von Liebi und Dietschi, die übrigens beide ursprünglich einen Lehrberuf ausgeübt haben, an die neue Begegnungszone sind gross. Dietschi macht den Vergleich zu Aarau. «In Aarau kann ich abends auf Beizentour gehen und werde von vielen Seiten gegrüsst. Einfach weil viele Oltner nach Aarau in den Ausgang gehen. Wir sind überzeugt, dass die Innenstadt in Olten bald ebenso lebendig sein wird», sagt Dietschi. «Und wir sind mit dem Gryffe mittendrin, das ist perfekt.»
Zudem setzen die Zwei, die bereits jetzt, zwei Monate vor Eröffnung, viel Zeit in den «Gryffe» investieren, auf die närrische Zeit: «Wir wollen ein richtiges Fasnachtslokal sein – mit passender Dekoration», sagt Dietschi. Und Liebi ergänzt: «Wir planen, dass wir an den Fasnachtstagen rund um die Uhr hier sind.» Sollte die Müdigkeit irgendwann einmal über sie oder ihren Freund einbrechen, ist das kein Problem. Das Paar ist für den Notfall gerüstet: «Wir können im Büroraum unser Mätteli ausrollen und uns eine Mütze Schlaf holen.»