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Tagestreff des Seniorenzentrums Untergäu feiert den 10. Geburtstag. Zum Jubiläum wird das Seniorenzentrum zu einem Festivalgelände mit vielen verschiedenen Aktivitäten umfunktioniert.
Der Platz vor dem Seniorenzentrum Untergäu in Hägendorf gleicht am Samstag einem Festivalgelände: Sonnenschirme sind aufgespannt, Schilder weisen den Weg zu verschiedenen Lokalitäten und Anlässen, etliche Marktstände säumen die kleine Zufahrtsstrasse zum Thalacker-Schulhaus, Essensdüfte wabern durch die sommerlich-heisse Luft, Menschen flanieren, stehen in Gruppen zusammen, unterhalten sich angeregt.
Anders als bei einem Festival: die Altersdurchmischung. Jung und Alt sind da. Kleinkinder schmeissen Bälle auf die herausgestreckte Zunge eines bunten Holz-Clowns, Schüler verkaufen Lose für die Tombola und lassen Luftballons steigen, Erwachsene diskutieren in Gruppen, alte Menschen sitzen und beobachten den Trubel zufrieden, werden in Rollstühlen durch das Geschehen geschoben oder benutzen ihren Rollator.
Genau das habe man gewollt: Ein Fest für Jung und Alt, meint Greetje Meier, seit Beginn Leiterin des Tagestreffs. Davon zeugen auch die vielen verschiedenen Programmpunkte: Kinderliedersänger Christian Schenker war ebenso zu Besuch wie eine Gruppe von Tambouren; neben der Vernissage einer Fotoausstellung von Regierungsrat Roland Fürst gab es einen Foxtrail in den Räumlichkeiten des Tagestreffs und einen Sponsorenlauf, dessen Reinerlös nun für die Tagesgäste verwendet wird.
«Mit ihnen machen wir Gedächtnistraining, Bewegungsspiele, Spaziergänge und auch manchmal Tagesausflüge. Wir turnen, spielen, basteln, musizieren, lesen und kochen», erzählt Greetje Meier. Dabei achte das aus sieben Betreuerinnen bestehende Tagestreff-Team immer auf die Bedürfnisse der einzelnen Besucher. Zwei Betreuerinnen sind immer anwesend, eine davon ist stets eine diplomierte Krankenschwester. «Unser Ziel ist es, die Lebensqualität unserer Tagesgäste zu erhalten, Abwechslung in ihren Alltag zu bringen und ihre geistigen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten zu erhalten und zu fördern», so Meier. «Wir bieten Senioren und Seniorinnen, an Demenz Erkrankten und IV-Bezügern eine Tagesstruktur und motivieren sie so, ihr Leben soweit wie möglich selbst zu gestalten und die Verantwortung für sich selber zu übernehmen.»
Als der Tagestreff im Februar 2008 eröffnet wurde, war er die erste von den Krankenkassen anerkannte Tagesstätte im ganzen Kanton Solothurn. Schon damals habe dieses Angebot einem Bedürfnis entsprochen, erklärt Ralph Wicki, Leiter der Seniorenzentrums Untergäu. Zwar seien im Heim selbst bereits Tagesstrukturen angeboten worden, doch habe man es auch Leuten von aussen möglich machen wollen, dieses Angebot zu nutzen. Unter dem damaligen Heimleitungsehepaar Ursula und Kurt Friedli sei dann die alte Schreinerei neben dem Seniorenzentrum gekauft sowie aus- und umgebaut und damit den Bedürfnissen eines Tagesheims angepasst worden.
Von Anfang an sei das Angebot auch gut angenommen worden, doch leider stagniere die Zahl der Besucher seit geraumer Zeit. «Im Durchschnitt haben wir vier Besucher pro Tag, hätten aber rund zehn Plätze zur Verfügung», resümiert Wicki. «Dabei sind etliche ältere Menschen verloren im Tag und suchen soziale Kontakte. Hier kann der Tagestreff einer Vereinsamung vorbeugen und den Eintritt in ein Alters- oder Pflegeheim hinauszögern», ist der Zentrumsleiter überzeugt. Er nennt einen weiteren wichtigen Vorteil: «Für pflegende Angehörige bietet der Tagestreff grosse Unterstützung und enorme Entlastung. Sie können eine Pause im Pflege- und Betreuungsalltag einlegen, um sich dann wieder gestärkt ihrer Pflegeaufgabe widmen zu können.»
«Mit dem Fest wollen wir den Tagestreff bekannter machen, den Menschen unser Angebot näher bringen und die Eintrittsschwelle für einen Besuch vermindern», meint Greetje Meier und Pius Müller, Stiftungsratspräsident der Theresienstiftung, ergänzt in seiner Festansprache: «Im Tagestreff wird Geborgenheit vermittelt. Er ist eine Oase der Zufriedenheit und Sicherheit.»