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Die Bindfäden, die vom Himmel fielen, konnten die Oltner Schülerinnen und Schüler nicht stoppen. Wacker trotzten sie dem unliebsamen Wetter. Und präsentierten am traditionellen Umzug voller Stolz ihre Werke.
Was eine richtige Oltnerin oder ein richtiger Oltner ist, trotzt beim traditionellen Schulfest-Umzug auch dem garstigsten Wetter. Um sieben Uhr in der Früh stand nämlich fest: Der Umzug findet definitiv am Morgen statt. Die Fahnen beim Stadthaus und bei der Friedenskirche waren gehisst. So hiess es denn: Regenjacken überwerfen und Schirme aufspannen. Während des ganzen Umzugs regnete es, zum ersten Mal seit Jahren. Das hielt die Oltner Bevölkerung aber nicht davon ab, sich schon früh gute Plätze entlang der Umzugsroute zu suchen. Begehrt waren vor allem geschützte Stellen wie bei der Hauptpost oder in Unterführungen.
Nach dem traditionellen Glockengeläut eröffnete die Jugendmusik mit den Tambouren den Umzug. Unter dem Motto «WIEDERverWERTung» zeigten die Schülerinnen und Schüler des Bifang-Schulhauses, dass Abfall nicht einfach Abfall ist. Blumen, Quallen und bunte Fische zeugten vom Einfallsreichtum der Kinder. Nach der Musikgesellschaft Wangen folgte das Bannfeld-Schulhaus mit dem Thema «spriesst».
Blumen in allen Formen und Farben konnten bewundert werden. Vor dem Hübelischulhaus spielte die Musikgesellschaft Neuendorf. «Das Hübeli nimmt alles unter die Lupe»: Dieses Motto wurde vielfältig umgesetzt, Käfer und Laboratorien formierten sich zu Präsentationen.
«Tolle Rolle»: Das Heilpädagogische Schulzentrum hatte mit Rollen in vielen Farben gearbeitet. Fische und Sterne wurden voller Stolz durch die Strassen getragen. Für Stimmung sorgte auch die Musikgesellschaft Härkingen. Während die meisten Kinder ungeschützt durch den Regen liefen, hatte die Lehrerschaft vom Säli-Schulhaus vorgesorgt. Durch blaue Schirme geschützt absolvierten die Schülerinnen und Schüler den Umzug.
Warum wurde der Schulfest-Umzug wegen des Regens nicht auf den Nachmittag verschoben? Die Prognosen hatten für die zweite Tageshälfte trockenes Wetter vorausgesagt. Dass der Umzug am Morgen stattfand, begründet Gesamtschulleiter Ueli Kleiner mit den grossen Umständen, die eine Verschiebung nach sich gezogen hätte: «Einerseits mussten die Strassen gesperrt werden. Das Sicherheitskonzept verlangt unter anderem quergestellte Busse.»
Andererseits hätten am Nachmittag nicht alle Musikgesellschaften teilnehmen können. Und auch die Schülerauftritte hätten laut Kleiner abgesagt werden müssen. «Das wäre schade gewesen, die Schüler haben extra geübt.» (hei)
Eine «Kunterbunte Tierwelt» war das Motto. Tiere vom Bauernhof, aber auch die Fauna Afrikas waren gebastelt worden: Elefanten, Löwen, Geparde, sowie Kühe, Schafe und Schweine. Hier zeigte sich, dass viele Stunden geopfert wurden. Schon nur deshalb lohnte es sich, trotz Kälte und Nässe an den Strassenrand zu stehen und die Umzugsteilnehmenden für ihre Arbeit zu belohnen.
Und was wäre ein Schulfest ohne die Stadtmusik? Diese gehört ganz einfach dazu. Wie auch die Behörden. Stadtrat, Gemeinderat und Kommissionsmitglieder zeigten sich gut gelaunt. Das Frohheim-Schulhaus erschien einheitlich, ein «Blätterwald» aus glitzernden Folien machte den Abschluss des Umzugs.