Olten
Schachspieler treffen sich zum Bundesturnier

Zum sechsten Mal gastiert über die Auffahrtstage das Bundesturnier in Olten – zum vierten Mal organisiert vom lokalen Schachklub. Es ist das zweitwichtigste Einzelturnier des Schweizerischen Schachbundes neben den Schweizer Einzelmeisterschaften.

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Schach

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Keystone

OK-Präsidentin Catherine Thürig und ihr Team erwarten über 300 Spielerinnen und Spieler aus aller Welt.

Das Hauptinteresse richtet sich auf das Hauptturnier I, in dem der beste Schweizer Spieler den Titel eines Bundesmeisters gewinnt. Neben einigen nicht-titelberechtigten ausländischen Profis wie den drei Grossmeistern Christian Bauer (Frankreich), Mihajlo Stojanovic (Serbien) und Michail Kasakow (Ukraine) ragt ein Name besonders heraus: Grossmeister Nico Georgiadis kehrt zurück an die Stätte seines ersten grossen Triumphes. 2011 wurde der mittlerweile zum Nationalspieler avancierte Schwyzer in Olten mit 15 Jahren jüngster Bundesmeister. 2014 feierte der mehrfache Schweizer Meister bei den Junioren bei seinem zweiten Auftritt im Hotel Arte seinen zweiten Titelgewinn. «Wir freuen uns, dass wir Nico Georgiadis als Zugpferd für einen Auftritt an unserem Turnier gewinnen konnten», so OK-Präsidentin Thürig zur Rückkehr der aktuellen Nummer 3 unter den Schweizer Spielern nach Olten.

Wiederum am Start ist auch der Sieger des letzten Bundesturniers in Olten, Lokalmatador Bruno Kamber. Der 55-jährige Routinier hatte sich vor zwei Jahren überraschend zum vierten Mal ins Goldene Buch dieses Traditionsturniers eingetragen. Zusammen mit den beiden Internationalen Meistern Edwin Bhend und Hansjürg Kaenel ist Bruno Kamber damit der erfolgreichste Spieler in der 95-jährigen Geschichte des Bundesturniers. Mit einem weiteren Titelgewinn könnte er heuer gar zum Rekordsieger werden.

Für viele Schweizer Schachspieler sind Olten als zentrale Stadt und das Hotel Arte mit seinen grosszügigen Spielbedingungen zu einer Art Wohnzimmer für das Bundesturnier geworden. Auch wenn es primäres Ziel ist, den Teilnehmern optimale Spielbedingungen zu bieten, so hat der Schachklub Olten das Bundesturnier auch dieses Jahr zum Anlass genommen, Schach nachhaltig im Bewusstsein der regionalen Bevölkerung zu verankern. Daher wurde im Vorfeld des Turniers in Zusammenarbeit mit dem Verein «Die Schulschachprofis» ein über acht Tage führender und von 13 Teilnehmern besuchter Schachkurs für Jugendliche angeboten – auch in der Hoffnung, dass der eine oder andere Kursabsolvent im Hobbyturnier spielen wird. Mitte Mai präsentierte sich der Schachklub Olten mit einer Open-Air-Veranstaltung an ein paar Brettern mitten im Bahnhof Olten. Am Vorabend des ersten Turniertags gibt der 15-jährige St. Galler Noah Fecker, Schweizer Meister in den Kategorien U12, U14 und U16 sowie Co-Favorit auf den Bundesmeister-Titel, im «Arte» eine Simultanvorstellung an einem Dutzend Brettern für Behörden und Sponsoren.

Der Schachklub Olten hat neben den reglementarisch vorgeschriebenen fünf Kategorien zudem ein Hobbyturnier für Amateure ins Programm aufgenommen. Für dieses kann man sich am Donnerstag bis 11 Uhr im Turnierlokal anmelden. «Damit bieten wir», sagt Catherine Thürig, «Freizeitspielern die Möglichkeit, unter ihresgleichen einmal wettkampfmässig ein paar Schachpartien zu spielen – ohne zu befürchten, gegen einen Klubspieler unterzugehen.» (mgt)