Am Mittwoch, 9. Mai August veröffentlicht August Beer seine Bücher «Sausewind» und «Vier Flügel» in der Buchhandlung Schreiber.
Er veröffentlicht gleich zwei Bücher auf einmal. August Beer schrieb eines über seine Abenteuer mit einem Oldtimer-Flugzeug und eines über seinen Vater Julius Beer. Die Vernissage findet am Mittwoch, 9. Mai 2018 in der Buchhandlung Schreiber statt..
Der Titel des einen Bändchens heisst «Sausewind». Damit spielt der Autor August Beer auf seinen Vater Julius an, der sich als Motorrad-Rennfahrer kräftig den Wind um die Ohren sausen liess. Der 1911 als Sohn von Bündner Auswanderern in Bayern geborene Julius Beer machte eine Lehre als Fahrzeugmechaniker. So wurde er 1934 von Toni Babl, einem berühmten Töffrennfahrer mit Seitenwagen, als Rennmechaniker und später als Beifahrer engagiert.
Buchvorstellung August Beer: «Sausewind» und «Vier Flügel» Am Mittwoch, 9. Mai 2018, 20 Uhr, in der Buchhandlung Schreiber.
Als «Schmiermaxe» von Babl bestritt er erfolgreich zahlreiche Rennen. 1936 gewannen sie auf einer 600 cm3 DKW-Maschine den Grossen Preis der Schweiz in Bremgarten bei Bern. Im gleichen Jahr verunglückte das Gespann auf dem Nürburgring derart schwer, dass Babl verstarb. Julius Beer überlebte den Sturz praktisch unverletzt. Er wechselte in den Seitenwagen von Hans Schumann und errang mit ihm 1937 die Europameisterschaft, ebenfalls auf der Rundstrecke in Bremgarten.
Nach dem Weltkrieg setzte er seine Karriere fort, immer noch mit dem Norton-Töff Baujahr 1937, jetzt allerdings als Pilot. Mit Gernot Zingerle, einem Feldkircher Eishockeyaner als Seitenwagenpassagier errang er zahlreiche Siege, unter anderem den GP von Österreich 1947.
Das Duo nahm auch mehrmals am Rundstreckenrennen in Olten teil. Julius Beer fiel durch seinen besonderen kühnen Fahrstil auf. In Rechtskurven liess er mit der linken Hand den Griff am Lenker los und hielt sich mit beiden Händen an der rechten Lenkstange fest. Das erforderte Kraft und fahrerisches Können. Dadurch konnte der athletische Pilot aber das Gewicht stärker nach innen verlagern und die Kurve schneller passieren.
Mit dem hiesigen Verbot der Rundstreckenrennen nach der Katastrophe von Le Mans 1955 gab Beer die Wettkämpfe auf. 1961 übernahm er die Garage am Wilerweg in Olten und betrieb eine erfolgreiche Autofahrschule. Das Buch von August Beer beschränkt sich nicht auf den Motorsport. Er schildert auch das bewegte Leben seines Vaters in der schwierigen Vorkriegszeit, im Weltkrieg und in den folgenden Boom-Jahren, bereichert auch mit eigenen Anschauungen. Alles zusammen macht das mit vielen Fotos aus Privatbesitz illustrierte Werk zu einer lohnenden Lektüre.
Gusti Beer ist – inzwischen pensionierter – Automechaniker-Meister und Garagist, Sportflieger und angefressener Fasnächtler in der Altstadt-Zunft zu Olten. Was brachte den Achtzigjährigen dazu, unter die Autoren zu gehen? Vor einigen Jahren meldete sich der Heimatkundeverein Feldkirch, der die Nachkriegsgeschichte in Vorarlberg aufarbeiten wollte und Material zum prägenden Motorsportler Julius Beer suchte.
Aufgrund dieser Anfrage begann August Beer, die Erinnerungen an seinen Vater aufzuzeichnen, zuerst von Hand auf Papier, dann mit dem Computer. Parallel dazu schrieb er auch seine Erlebnisse mit einem Oldtimer-Flugzeug, einem Bücker-Doppeldecker aus dem Jahre 1939 auf. Der gelernte Automechaniker war in der Lage, das 1970 ausgemusterte gelbe Schulflugzeug mit dem originalen Hirth-Motor zu erwerben und gut instand zu halten. Heimflughafen war zuerst Olten und ein Hangar im Gheid diente als Werkstätte für die historische Maschine. Mit ihr nahm August Beer an vielen Flugmeetings teil. 2006 verliess er nach einem Crash das Cockpit für immer. In seinem anderen Buch hielt er nun die Erlebnisse mit der Bücker zuhanden der Nachwelt fest. Titel des gefälligen Werks: «Vier Flügel».