Nach knapp viermonatiger Sanierungsphase sind Geläut, Schlagwerk und Turmuhr der katholischen Kirche wieder betriebsbereit. In der Osternacht erlebt die Kombination ihre Feuertaufe.
Alles stimmt. Termine, Finanzierung, Bilanz. Die Rede ist da von der Sanierung des Glockenstuhls im Turm der römisch-katholischen Kirche in Wangen bei Olten. Was mit der Einrüstung des Turms Mitte Dezember begann, findet just auf Ostern hin ein gutes Ende. Punktgenau.
Natürlich ist man auch von der Arbeit der Handwerker sowie aller andern Beteiligten überzeugt. «Eine wirklich runde Sache», sagt Projektleiter Anton Fleischli auf Anfrage. «Die Arbeiten sind ohne grosse Komplikationen vorangeschritten.» Es sei alles erfreulich verlaufen.
Auch die budgetierten Kosten von 300’000 Franken reichen aus. Sicher auch ein Zeichen der seriösen Vorbereitung, die bereits im Sommer 2021 begonnen habe, wie Fleischli weiter erzählt. An den Sanierungskosten haben sich auch Synode und Denkmalpflege beteiligt.
Wie man den Sanierungsbedarf überhaupt festgestellt hat? Bei einem Rundgang seinerzeit hätten die Fachleute erklärt, die Arbeiten seien zwar nicht dringlich. «Aber innert absehbarer Zeit musste man die Sanierung angehen», sagt der Projektleiter noch. Seit mindestens 70 Jahren habe man dort oben im Turm nichts mehr gemacht.
Also sei man im Rat zum Schluss gekommen: Bringen wir die Sache noch in Ordnung, solange die Kirchgemeinde auf einer gesunden finanziellen Basis steht. Und das fand auch das Kirchenvolk an der Versammlung der Römisch-Katholiken.
Die Glocken waren in der zweiten Januarwoche abgehängt und der Glockenstuhl ins luzernische Triengen gebracht worden. Dort wurde die über 100-jährige Anlage, die Kirche wurde 1907 erbaut, von der Firma Muff durch Sandstrahlen vom Rost befreit und anschliessend mehrschichtig behandelt. Der Glockenstuhl bleibe derselbe, so Fleischli damals gegenüber dieser Zeitung: Es würden keine Stahlträger ersetzt.
Jetzt scheint alles perfekt zu passen. Wie geplant auf Ostern wird das Schlagwerk wieder in Betrieb genommen, die Turmuhr ebenso. «Vor allem die Anzeige der Turmuhr wurde vermisst. Das Schlagen der Stunden und Viertelstunden weniger. Das habe ich über die ganze Dauer der Sanierungsarbeiten immer wieder gehört», räumt Fleischli ein. Man schaue eben doch häufiger auf die Turmuhr als man gemeinhin so annehme, lacht er.
Und auch das Geläut hat seine Liebhaberinnen und Liebhaber. «Es ist halt einfach nicht dasselbe, wenn die Glocken vor dem Gottesdienst nicht ‹zämelüüte›», sagt Anton Fleischli. Und in letzter Zeit seien vermehrt auch Stimmen laut geworden, die sich das Ende der glockenlosen Zeit herbeigesehnt hätten, gibt er zu verstehen.