Gunzgen
Rückbau des Feldweges muss warten

Gunzger Bürgerschaft folgte ihrem Präsidenten und lehnte den beantragten Kredit über 22000 Franken ab.

Urs Amacher
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Bruno Kissling

Die Gemeindeversammlung der Bürgergemeinde Gunzgen hatte als einziges Sachgeschäft den Rückbau der Strasse zum Waldhaus zu behandeln. Das Baudepartement verlangt die Entfernung der ohne Baubewilligung eingebauten Asphaltierung. Präsident Urs Marbet erläuterte die Umstände und die Vorgeschichte. Die fragliche Wegstrecke führt von der Boningerstrasse zum Waldhaus im Forenban. Das Strässchen dient zur Waldbewirtschaftung und Automobilisten als Zufahrt zum Naherholungsgebiet. Durch die rege Nutzung waren regelmässig Instandstellungen nötig. Deshalb brachte die Bürgergemeinde auf dem Flurweg eine Asphaltierung ein, was die Unterhaltskosten reduzierte und die Schneeräumung vereinfachte.

Baugesuch im Nachgang

Der Bürgergemeinde war nicht bewusst, dass es dafür eine Baubewilligung gebraucht hätte. Im Nachgang eines Zeitungsberichts reichte sie am 2. März 2018 ein Baugesuch ein. Dieses wurde vom Kanton nicht genehmigt. Die Bürgergemeinde zog den Fall weiter, das Verwaltungsgericht wies die Beschwerde jedoch ab und setzte eine letzte Frist für den Rückbau in eine Naturstrasse bis zum 31. Dezember 2019.

Der Bürgerrat sei nach wie vor der Meinung, der geteerte Flurweg sei die beste Lösung, bekräftigte Marbet. Er stellte der Versammlung zwar ein Kreditbegehren von 22000 Franken für den Rückbau der Verbindungsstrasse zu Waldhaus, beantragte jedoch, dieses abzulehnen. Vielmehr soll in den Flurweg erst in zwei bis drei Jahren ein Mergelbelag eingebaut werden. Inzwischen ist geplant, das angrenzende Terrain, eine aufgefüllte Grube der Kehrichtbeseitigungs AG (Kebag), mit Humus auszuebnen und zum Teil aufzuforsten, was den Flurweg stark belastet. Erst anschliessend erscheint der Bürgergemeinde ein Rückbau sinnvoll. Die 44 anwesenden Stimmberechtigten folgten dem Antrag des Bürgerrats einstimmig und lehnten den Kredit ab. Die Versammlung hiess anschliessend den Voranschlag 2020 gut. Es sieht einen Ertragsüberschuss von 0,66 Mio. Franken vor. Die Bürgerrechnung sieht zwar ein Minus von 0,26 Mio. Franken vor. Das Ergebnis kommt vor allem dank der doppelten Kiesausbeutung zu Stande, was 0,9 Mio. Einnahmen bringt.

Die Versammlung stimmte zudem einer Zusicherung und zwei Gewährungen des Bürgerrechts per Applaus zu.