Auch die restlichen Monate des ersten Halbjahres 2016 präsentierten sich von ihrer nassen Seite.
Vor 200 Jahren, mit dem ersten Oltner Schulfest, erlebte die Schweiz das «Jahr ohne Sommer», das katastrophale Auswirkungen auf die Landwirtschaft hatte, sodass die Jahre 1816 bis 1818 in weiten Teilen von Europa zu Hungerjahren wurden. Auch der diesjährige Juni erinnerte, nicht temperaturmässig, jedoch hinsichtlich Nässe, Überschwemmungen und Murgängen an die damalige Zeit.
Die Mitteltemperatur des ersten Sommermonats im 2016 betrug 18,1 Grad (Gheid: 17,2 Grad) und war im Vergleich zur Zeitperiode 1901 bis 1960 um 2 Grad gegenüber derjenigen von 1981 bis 2010 um 0,5 Grad zu warm. Die Tagesmitteltemperaturen lagen im Gheid im Bereich von 13,3 Grad am 16. und von 25.4 Grad am 24. Juni. Mit einer Schwankungsbreite von 24,2 Grad wurde das Minimum von 10 Grad am 10. und das Maximum von 34,2 Grad am 23. Juni gemessen.
Die bisherigen Extremwerte vom Junimittel traten ein: 12,5 Grad im Jahr 1923 und 23,3 Grad im Jahr 2003. Der diesjährige Juni erreichte einen ersten Höhepunkt mit den drei Hitzetagen vom 22. bis 24. Juni. Das diesjährige Maximum von 34,2 blieb deutlich unter dem Rekordwert von 36,7 Grad am
19. Juni 2003. Es traten acht Sommertage auf, an denen die Tageshöchsttemperatur von 25 Grad erreicht oder überschritten wurde.
Dank der sehr warmen Wintermonate Januar und Februar war das erste Halbjahr 2016 um 2,35 Grad zu warm. Das bisher wärmste Jahr 2014 verzeichnete einen Temperaturüberschuss von 2,96 Grad.
Eine rekordverdächtige erste Jahreshälfte kam trotz dem sehr trockenen März zustande, dies weil die anderen fünf Monate deutliche Niederschlagsüberschüsse aufwiesen. Mit einer Regenmenge von 262 mm hält der Juni den Rekordwert seit Messbeginn. An zweiter Stelle liegt der Juni 1876 mit 254 mm, dann folgt der erste Sommermonat 1990 mit 252 mm. Der trockenste Juni 2003 brachte es nur auf 14 mm.
Im ersten Halbjahr 2016 wurde eine Niederschlagsmenge von 834 mm erreicht. Dies sind bereits 75 Prozent der mittleren Jahresmenge des Zeitabschnitts 1901 bis 1960. Dieser neue Rekordwert löste denjenigen von 822 mm im Jahr 1910 ab. Der Monat war sonnenarm, mit einer mittleren Sonnenscheindauer von fünf Stunden pro Tag.
Das Mittel des Luftdrucks betrug 966,5 hPa, mit dem Minimum von 953,5 hPa am 15. und dem Maximum von 975,4 hPa am 19. Juni. Die Windstärke erreichte am 17. Juni, um 13.15 Uhr, den höchsten Wert von 9,2 m/s.
Der Jubiläumstag vom 2. Juli an das erste Schulfest vor 200 Jahren hatte wettermässig das unsommmerliche Gepräge der damaligen Zeit.