Startseite
Solothurn
Olten
Die Bilanz zu «Rauchstopp mit E-Zigaretten», einem Pilotprojekt der Suchthilfe Ost: 14 von 99 Teilnehmern schafften es, mit dem Rauchen von Tabakzigaretten aufzuhören.
«Es gibt nach wie vor keinen Zweifel an der fachlichen Berechtigung unserer Kernbotschaft: E-Zigaretten sind nicht gesund – aber sicher weniger schädlich als Tabakzigaretten.» Peter Hodel, Präsident der Gesellschafterversammlung der Suchthilfe Ost (SHO), bilanziert das Pilotprojekt, welches die SHO unter dem Titel «Rauchstopp mit Hilfe von E-Zigaretten» Ende 2018 startete und 14 Monate fortführte.
Begleitet durch erfahrene Berater und Beraterinnen hatten Raucher und Raucherinnen dabei kostenlos ein E-Zigaretten-Gerät erhalten, um ihnen den Um- und Ausstieg aus der Tabakabhängigkeit zu erleichtern. In der Tabakprävention würden viele Institutionen weiterhin auf komplette Abstinenz setzen, hält die SHO in ihrer Medienmitteilung dazu fest. Und: «Auch wenn sich der fachliche Diskurs beruhigt hat, braucht es für die SHO Mut, den Rauchstopp mittels schadensmindernden Massnahmen zu fördern.
Mit dem Pilotprojekt haben wir uns als Fachstelle profiliert, die zum Wohl ihrer Klientinnen und Klienten auch Gegenwind in Kauf nimmt. Fachlich sehen wir uns durch die Erfolge bestätigt.» Konsequenz: Die SHO plädiert dafür, bei Tabakabhängigkeit den Umstieg auf E-Zigaretten als Behandlungspfad anzuerkennen. «Der Umstieg auf E-Zigaretten sollte nicht als ‹gesunde Alternative› verkauft, darf aber als das empfohlen werden, was er ist: die weniger schädliche Alternative – und ein möglicher und entscheidender Schritt hin zum Ausstieg aus der Tabakabhängigkeit», so die SHO in ihrer Medienmitteilung weiter.
99 Personen (davon 36 Frauen) hatten am Projekt teilgenommen. Rund die Hälfte von ihnen war bereits bei der SHO in Beratung. Die Resultate: 14 von 99 Personen haben aufgehört mit dem Rauchen von Tabakzigaretten. Von denen, die das Ziel hatten, mit Tabakzigaretten aufzuhören (57 Personen), haben 10 den Rauchstopp geschafft.
Aus Sicht der SHO ist diese Quote ein respektabler Erfolg. Insbesondere da auch Probandinnen und Probanden mit dem Rauchen aufhörten, die ihren Rauchkonsum bloss vermindern wollten. Die fachliche Leitung des Projekts hatte Reno Sami. Der Co-Geschäftsleiter der Suchthilfe Ost äussert sich zufrieden mit den Ergebnissen: «Wenn wir den Personalaufwand ausblenden, haben uns die reinen Materialkosten des Pilotversuchs, nämlich Geräte und die einmalige Abgabe von Flüssigkeit, 4600 Franken gekostet. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag ist aus meiner Sicht eindeutig positiv.» (hub)