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Treten die beiden wilden Kandidaten bei den Oltner Stadtratswahlen im zweiten Wahlgang nochmals an oder nicht? Das entscheiden beide erst am Tag, an dem sie ihre Kandidaturen zurückziehen müssten.
Der unabhängige Thomas Rauch machte im ersten Wahlgang 1703 Stimmen und landete so auf Rang 8 von neun Kandidierenden. Er sei extrem überrascht gewesen, dass er ohne Partei im Rücken so viele Wählerinnen und Wähler überzeugen konnte, sagte er am Montagvormittag auf Anfrage. Er landete nur rund 350 Stimmen hinter dem offiziellen FDP-Kandidaten David Plüss. Über seine Ex-Partei hat er keine hohe Meinung mehr: «Ich bin enttäuscht über deren schlechtes Abschneiden. Das zeichnete sich aber ab.» Ob er im zweiten Wahlgang am 25. April nochmals antreten wird, entscheidet er erst am Dienstag. Dann hat man nämlich bis um 17 Uhr Zeit, die eigene Kandidatur zurückzuziehen. «Als Unabhängiger bin ich flexibel.»
Ebenfalls erst am Dienstag entscheiden wird der SVPler Rolf Sommer, der am Sonntag mit seinen 1125 Stimmen klar das Schlusslicht bildete. Er werde einige Gespräche führen und warte nun ab, was die FDP mache, sagte er am Montagvormittag auf Anfrage. Kontaktiert worden sei er bisher nicht. Er könne sich aber sehr wohl vorstellen, im zweiten Wahlgang nochmals anzutreten. Schliesslich kämpft der Mitinitiant mit einem Referendum gegen die Schliessung des Krematoriums. Der städtische Urnengang findet zeitgleich ebenfalls Ende April statt.
CVP-Kandidat Beat Felber hat als bester Bürgerlicher nochmals Rücksprache mit der Partei genommen. Auf Anfrage sagte er, dass er mit diesem «erfreulichen Resultat» sicher nochmals antreten werde. Für ihn ist aber klar, dass es sinnvoll wäre, unter den Bürgerlichen die Kräfte zu bündeln und nur zwei Kandidaten aufzustellen. «Die beiden wilden Kandidaturen haben dem bürgerlichen Block nämlich nicht geholfen.»