Der Übergangsbetrieb im Provi 8 in Olten wird bis Ende Jahr verlängert. Bis ein neues Konzept zur Jugendarbeit steht, soll das Provisorium weitergeführt werden.
Das Provi 8 bleibt vorerst weiter ein Provisorium. Nachdem der Trägerverein Jugendkulturhaus Provisorium 8 letzten September die Ende Jahr auslaufende Leistungsvereinbarung mit der Stadt nicht mehr verlängern wollte, hat die Stadt selbst ab diesem Januar den Betrieb des Provi 8 übernommen und vorübergehend ein 10-Prozent-Pensum geschaffen.
Der Übergangsbetrieb sollte eigentlich nur bis diesen August dauern. Nun hat der Stadtrat entschieden, dass das Provisorium bis Ende Jahr weitergeführt wird, bis ein neues Konzept zur Oltner Jugendarbeit steht. Dies geht aus dem publizierten Beschluss des Stadtrats hervor.
Als Gründe für die Verzögerung wird angegeben, dass die Direktion Bildung und Sport mit ihren begrenzten Ressourcen das geplante neue Konzept noch nicht fertig ausarbeiten konnte. «Diese Arbeiten werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, dies angesichts der Komplexität des Themas und der wahrnehmbar kontroversen Aufnahme von Lösungsansätzen», wie es im Stadtrats-Beschluss weiter heisst.
Stadtpräsident Martin Wey hält dazu fest, dass es noch einige offene Punkte gibt, wie etwa die Frage, ob die Jugendarbeit auch künftig in der Rötzmatt oder einem anderen Standort angesiedelt sein soll oder sogar ortsungebunden geleistet wird. Zudem könnte auch eine Zusammenarbeit mit anderen Organisationen zum Thema werden.
Der seit Anfang Jahr in einem 10-Prozent-Pensum angestellte Schulsozialarbeiter Philipp Gemperle zieht für das erste Halbjahr eine durchzogene Bilanz. Während «der längeren Zeit, in welcher der Jugendtreff nicht geöffnet gewesen war, ist die Verbindung zu den Jugendlichen im Treffpunkt leider abgerissen».
Der Jugendtreff sei bis auf einmal vor den Ferien nicht besucht worden, steht im Stadtratsbeschluss weiter. Gemperle zufolge müsste der Jugendtreff, der am Mittwoch von 16 bis 20 Uhr und am Freitag von 17.30 bis 20 Uhr geöffnet ist, aktiv beworben werden, weil er kein Selbstläufer ist. Anders hingegen sieht die Sache beim Eventraum aus, der durch diverse Veranstaltungen «mit teilweise mehreren hundert Personen» rege besucht worden sei.
Für den Übergangsbetrieb bis Ende August hat der Stadtrat die Hälfte des bisherigen Betriebsbeitrags ans Provi 8 bewilligt, nämlich 121 000 Franken. Trotz der Verlängerung des Übergangsbetriebs ist kein Nachtragskredit erforderlich. Bisher wurden erst 70 000 Franken beansprucht, dies wegen tieferen Personal- und Projektkosten.