Natürlich war der 1. August ein Fest. Abends assen wir als Kinder die feinen Weggen, blickten stolz auf die im Geraniumtopf steckenden Fähnchen und sahen später gelegentlich Raketen gen Himmel steigen. Glücklich, wer tags darauf die Vierkanthölzchen fand, an denen noch die ausgebrannte Kartusche haftete. Wir nutzten sie als Fechtwaffen. Und ärgerten uns, dass Tell nicht focht, sondern mit der Armbrust schoss. Aber: Wir verziehen ihm.
Später gingen wir in die Stadt, die ein konzentriertes Feuerwerk präsentierte. Die Kiebitze standen dicht auf der Bahnhofbrücke, der vermeintlich besten Sicht wegen. Nur um danach ungerührt ihres Weges zu gehen.
Dann wurde es langsam ruhiger um das mittlerweile doch inflationäre Glitzermanifest, den kurzen Zauber, weil bald jede und jeder zum runden Geburtstag die Gäste zum Feuerwerk lud. «Schon wieder», dachte man, nachdem jeweils der erste Schreck über den unerwarteten Knall vorüber war und sich die Katze unter den Diwan verkrochen hatte.
Dann kam die Feinstaubdiskussion. Na ja. Und die Idee, man könnte doch stattdessen eine Lasershow präsentieren. Ach nein. Was würde mir davon denn bleiben? Doch noch nicht mal mehr die Vierkanthölzchen.