Obernaar Rolf dr 3. und die Pfyfergruppe der Bazille sorgten am Sonntagnachmittag für eine klassische Ouvertüre des grossen Oltner Fasnachtsumzugs. Auch das Wetter spielte mit, so regente es am Sonntag nur Konfetti.
Der Auftakt zum diesjährigen grossen Fasnachtsumzug in Olten erinnerte schon fast an Sequenzen der Narrentage am Rheinknie. Die Pfyfergruppe der Bazille Zunft – der Heimat von Obernaar Rolf dr 3. – bildete die Spitze des mehr als zweistündigen Spektakels mit insgesamt 43 Nummern und rund 1400 Mitwirkenden, darunter 300 Kinder.
Fuko-Rat Beat Soland hatte kurz vor 14 Uhr noch die statistischen Kennzahlen der Umzugsausgabe 2014 weitergereicht. 21 Wagen, 19 Gruppen, die bewertet werden, eben so viele Guggen und 7 Kleingruppen oder Familien bildeten das Gerüst eines Anlasses, der von Heerscharen an Kiebitzen gesehen werden wollte. Ihre Zahl schätzen zu wollen ist schwierig. Aber es dürften über 10 000 Umzugsgäste gewesen sein.
Wie gesagt: der Auftakt klassisch, jenseits der krachenden Akkorde von Guggen und wummernden Bässe aus mitgeführten Lautsprecheranlagen. Solche gabs natürlich auch, aber das Handgemachte der Bazille hatte schon etwas Berührendes.
Für einmal nicht mitwippen aus der Kniekehle, für einmal nicht Mitklatschen. Einfach nur hinhören. Und Rosen vom Obernaar gabs obendrein, runtergereicht vom «Leadership», das auf der Brücke eines Lieferwagens thronte und dessen Planken närrischen Frohsinn proklamierten: «Olten bliibt Olte, wie’s singt und lacht, au wenn’s Budget zämekracht.»
Regelrechte Konstruktionskünstler
Es gibt unter den Wagenbauern regelrechte Konstruktionskünstler. Das ist längst bekannt und wurde auch mit der Ausgabe 2014 einmal mehr unter Beweis gestellt. Besonders trumpfte die Fröscheweid auf, die mit ihrer Wagenburg die perfekte Bühne für die Muppetshow geschaffen hatte.
Keine Figur ging dabei vergessen und von der obersten Plattform kommentierten Adrian Balz und Ernst Zingg als Statler und Waldorf Personen aus den Besucherreihen am Strassenrand.
Der winkende Frosch Kermit hatte sein eigenes Gefährt und sollten sich die Dimensionen der Abteilung Wagenbau bei der Fröscheweid weiterhin steigern, so müssen im Städtli die Kurvenradien angepasst werden.
Bananen, Lebkuchen, Täfeli
Das Fasnachtswetter in Olten: Konfettiregen – sonst sehr heiter. Neben den Konfetti, die auch schon mal handgestopft in den Kragen attraktiver oder wohlbekannter Damen rannen, gabs gute Laune, ausgehändigte Bananen, Orangen, jede Menge Süssigkeiten, warme Getränke.
Als besonders begabte Konfettistopfer erwiesen sich etwa die Nachtwächter oder die Piratenbande der Sälizunft, die aber auch schon mal Gnade vor Unrecht walten liess.
Einmal mehr kam zum Tragen: Wer gross gewachsen kann erstens – schon mal drei Kilo Konfetti in die Hand nehmen und zweitens – über den Kopf seines Opfers hinweg ungeniert operieren.