BOGG
Passagiere wundern sich über Bus-Chauffeure ohne Maske

Es mag Passagiere des Busbetriebs Olten Gösgen Gäu irritieren, wenn die Chauffeuse oder der Chauffeur derzeit ohne Gesichtsmaske den Bus lenkt. Dabei halten sich die Angestellten nur an die Weisung des Bundesamtes für Verkehr.

Urs Huber
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Chauffeure und Chauffeusen im öffentlichen Verkehr tragen nur Masken beim offenen Kundenkontakt.

Chauffeure und Chauffeusen im öffentlichen Verkehr tragen nur Masken beim offenen Kundenkontakt.

Patrick Lüthy

«Wir müssen. Und die Chauffeure und Chauffeusen?» Die etwas rhetorische Frage treibt mittlerweile einige Kunden des Busbetriebs Olten Gösgen Gäu (BOGG) um. Denn während sie, die Kunden, alle mit einer Schutzmaske vor dem Gesicht den öffentlichen Verkehr nutzen müssen, sehen sie den Chauffeur oder die Chauffeuse ohne oder dann lediglich mit einer zum Kinn hin verschobenen Schutzmaske daherfahren. «So etwas ist doch ohne jegliche Vorbildfunktion», meinen nicht wenige der Fahrgäste, die darüber etwas irritiert sind.

Verunsicherung nicht bis an die Basis durchgedrungen

Nun: Die Aufregung ist zwar begreiflich, aber ist bislang nicht bis zum Direktor der BOGG vorgedrungen. «Davon hab’ ich bis jetzt nichts gehört», so Toni von Arx. Und: Die Aufregung ist letztlich auch grundlos. Denn wie der Direktor der BOGG auf Anfrage erklärt, gebe es für Chauffeure und Chauffeusen keine Maskenpflicht während des Fahrens. «Das Fahrpersonal trägt keine Maske in den Führerständen», zitiert von Arx aus den Weisungen des Bundesamtes für Verkehr. «Das Schutzkonzept ÖV sieht vor, dass die erste Sitzreihe hinter dem Chauffeur gesperrt beziehungsweise für sehbehinderte Personen reserviert ist.

Dadurch ist der Sicherheitsabstand zum Chauffeur von 1,5 m während der Fahrt eingehalten.»
Das Faktenblatt von Anfang Juli verpflichtet das BOGG-Personal allerdings, beim Ticketverkauf, beim Gang durch den Fahrgastraum und draussen auf den Plattformen die Maske zu tragen. Diese kurzzeitig zu entfernen ist hingegen wieder erlaubt, wenn die Kommunikation mit Menschen mit Hörbehinderung dies erforderlich macht. Anders sieht’s dagegen aus, wenn das Fahrpersonal besonderen Schutzes bedarf, etwa dessen familiärer Hintergrund diesen notwendig macht. In solchen Fällen zieht auch der jeweilige Chauffeur oder die Chauffeuse das permanente Tragen des Mundschutzes vor.

Fahrgäste halten sich an die Weisung

Toni von Arx schätzt die Disziplin der Fahrgäste als sehr hoch ein. «Die grosse Mehrzahl der Kunden hält sich an die Maskentragpflicht», äussert er sich lobend. Dass hin und wieder ein sogenanntes schwarzes Schaf darunter zu finden sei, nimmt der langjährige Direktor mit relativer Gelassenheit entgegen. «Das ist eigentlich bei allen Regelungen festzustellen: Irgendjemand hält sich immer nicht dran.»

Derzeit arbeiten die Verkehrsbetriebe grundsätzlich an Verbesserungen unter den aktuellen Covid-19-Bedingungen. «Angedacht ist eine Trennscheibe, die eine Begegnung von Personal und Fahrgästen gefahrlos ermöglicht», so von Arx.

Bauliche Veränderungen erst in einem guten Monat

Allerdings ist mit der Umsetzung nicht vor Ende August beziehungsweise Anfang September zu rechnen. «Es gibt da abschliessend schon noch zwei, drei Probleme zu klären», gibt von Arx zu verstehen. Vor allem sind auch sicherheitstechnische Fragen zu beachten. «Dabei ist auch die Motorfahrzeugkontrolle involviert», so der BOGG-Direktor.