Für den Oltner Wildparkverein Mühletäli kommt es knüppeldick: Er muss rund eine Million Franken für Sanierungen des Parks aufbringen. Doch die finanziellen Mittel dazu fehlen.
Es gibt viel zu tun für den Wildparkverein Mühletäli, der vor gut 60 Jahren aus der Taufe gehoben wurde (siehe Kontext). «Jetzt kommts aber knüppeldick», hört man Mitglieder sagen. «Nun müssen die Mittel beschafft werden», bringts Vereinskassier und Sekretär Rolf Sommer auf den Punkt.
Baumsturz, instabiler Fels und Co.
Der Baumsturz, der sich vor 14 Tagen ereignet hat, trifft den Verein mit rund 650 Mitgliedern, der auf rund 1,5 Hektaren (95% Starrkirch-Wil, 5% Olten) den Tierpark unterhält, überraschend. Aber er wirkt durchaus als Katalysator und ruft unerbittlich in Erinnerung, dass viele Dinge im Mühletäli der Überarbeitung, der Neugestaltung harren. «Handlungsbedarf» nennt sich so etwas. Zum einen hat ein geologisches Gutachten darüber Aufschluss gegeben, dass sich ein Felsabschnitt über dem Geissenstall instabil zeigt.
Zum Zweiten muss Mauer- und Zaunwerk ersetzt werden. Und zum Dritten lassen die Verbauungen des westwärts ausgerichteten Hanges nach. «Alles bewegt sich Richtung Tal», sagt Rolf Sommer, der die instabile Wasserversorgung der Anlagen noch nicht mal speziell erwähnt.
Für wander- und spazierfreudige Leute - besonders auch für Familien ist der Wildpark Mühletäli ein beliebter Treffpunkt oder eine Station auf dem Weg zum Engelberg, Sälischlössli oder zu den Wartburghöfen. Der Park geht auf das Jahr 1951 zurück, als einige Leute aus Olten den Wildparkverein Mühletäli gründeten, um in einem brachliegenden Steinbruch etwas Ähnliches entstehen zu lassen wie die Wildparks in Aarau und «Heiteren» Zofingen. Was dann auch in unzähligen Fronstunden entstanden ist. Zu rund 95 Prozent liegt der heute 1,5 Hektar grosse Wildpark auf dem Gemeindegebiet von Starrkirch-Wil, der Rest auf Oltner Boden. Der Park ist 365 Tage im Jahr offen, der Eintritt ist frei. Zu sehen sind Damhirsche, Sikahirsche, Mufflons, Zwergziegen und Waschbären. Der Wildparkverein Mühletäli mit aktuell 650 Mitgliedern bildet die Trägerschaft. Vorstand und Helfer arbeiten alle ehrenamtlich, Personen mit Tierwartfunktion erhalten 30 Franken pro Tag. (szr)
Latente Baumsturzgefahr
Hinzu kommt eine latente Baumsturzgefahr, wie sich diese manifestierte. Dass allerdings ausgerechnet jener Baum in eine ungewohnte Richtung fiel – nämlich nicht talwärts – und dabei einen Schaden von rund 20000 bis 30000 Franken an der Infrastruktur der Mufflons verursachte – damit hatte im Verein, der ausschliesslich ehrenamtlich funktioniert, niemand gerechnet. «Der Wind», mutmasst Sommer. Und: «Die Natur ist uns immer einen Schritt voraus», bilanziert er, der erst vor einem halben Jahr mit der Analyse der Gesamtsituation begonnen hat, welche im Sommer 2013 in einen Masterplan münden soll. Dabei hat der Verein in den vergangenen drei, vier Jahren bereits rund 350000 Franken investiert. Zu dessen 60. Geburtstag etwa wurde im Oktober 2011 der neu gestaltete Mühletäliplatz eingeweiht.
Gemeinden, Sponsoren, Gönner ...
Natürlich können die Vereinsmitglieder die künftigen Kosten nicht aufbringen, rechnet Sommer doch mit einem Investitionsbedarf von gesamthaft einer Million Franken. «Ich gehe davon aus, dass wir die Mitgliederbeiträge erhöhen werden, aber das ist ein Tropfen auf den heissen Stein», sagt der Kassier. Diese reichen in der Regel für die Futtermittelbeschaffung aus, die bei rund 15000 Franken liegt; knapp die Hälfte von dem, was die laufende Rechnung ausmacht.
Was Sommer mit der Bemerkung «Nun gehts um die Mittelbeschaffung» meint, wird schnell klar. Er denkt dabei an die umliegenden Gemeinden, an Gönner und Sponsoren. Ohne deren Zuwendungen sei nichts zu machen, sagt er noch.
Frühestens im Frühling 2013, so der Sekretär und Kassier, könne mit den notwendigen Arbeiten begonnen werden. Vorher aber werden vorsorglich ein paar Bäume gefällt; für den Fall der Fälle im wörtlichen Sinne.
Zu erreichen ist der Park ab Starrkirch-Wil via Wildparkstrasse (Feldstrasse mit Fahrverbot); ab Olten Höhenstrasse-Ost führt ein Fussweg zum Ziel.