Bandcontest
Oltner «Rag Dolls» spielen heute um 20'000 Franken

Die Oltner Band Rag Dolls hat es ins Finale des MyCokemusic Contests 2012 geschafft. Heute Abend stehen sie im Zürcher Club Härterei auf der Bühne und präsentieren sich der Jury. Der Gewinner-Band winken 20000 Franken Siegesgeld.

Joel Grolimund
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«Rag Dolls» aus Olten.

«Rag Dolls» aus Olten.

Anna-Lena Holm/ragdollsband.ch

«Wir sind ziemlich nervös, aber gut vorbereitet», sagt Sänger und Gitarrist Elias von Arx. Grund zur Nervosität hat die Band allemal. Die drei Jungs von «Rag Dolls» stehen heute Abend um 22 Uhr in Zürich auf der Bühne des Clubs Härterei und kämpfen um den ersten Platz beim MyCokemusic Contest 2012. Der Gewinner des Musikwettbewerbs erhält ein Preisgeld von 20000 Franken.

Der Contest bring nicht nur Geld in die Band Kasse, er ist vielmehr ein Sprungbrett ins Schweizer Musikbusiness. Das beste Beispiel dafür ist die Siegerband von 2009, «77 Bombay Street». Seit dem Sieg des MyCokemusic Soundcheck geht es für die vier Brüder steil bergauf: Radios spielen ihre Songs auf und ab, ihr Album «Up In The Sky» wurde mit Doppelplatin ausgezeichnet. All das könnte «Rag Dolls» noch bevorstehen.

Zwei gegnerische Bands

«Rag Dolls» sind Elias von Arx (Gitarre, Gesang), Läli Spring (Bass, Hintergrund-Gesang) und Simon Moll (Schlagzeug). Sie mixen bluesige Gitarrenriffs mit knackigen Discobeats - eine Kombination die Puppen zum Tanzen bringt. Mit über 130 Konzerten, etlichen Bandcontest-Siegen und einer neuen Promo-CD im Gepäck ist das Trio kaum noch aufzuhalten. Spritziger Retro-Sound (genannt Indie-Blues-Rock), der zum Tanzen anregt und einfach Spass macht.

Heute Abend muss die Band gegen zwei andere Bands antreten und in 30 Minuten beweisen, was sie drauf haben. «Wir haben die passenden Songs ausgesucht, also die, die wir am Besten können», sagt Elias von Arx.

Falls die Band tatsächlich gewinnen und sich die Jury für «Rag Dolls» entscheiden würde, hätten sie schon genaue Vorstellungen wie es weiter gehen soll: «Wir würden das ganze Auftreten professioneller gestalten, eine neue Homepage kreieren und natürlich versuchen, schweizweit bekannt zu werden», meint der Gitarrist.

Seit 2006 zusammen

Als sich im November 2006 in der Schulmensa der Kanti Olten die inzwischen selbsternannte «most female male band» zusammenfand, stand noch der Gedanke Rock 'n' Roll im Vordergrund. Die Bandgründung vollzog sich nach bekannt pragmatischen Prinzipien: Elias von Arx spielt Gitarre, Samuel Hool Schlagzeug und Läli Spring hat zu Hause einen alten Bass und darf deswegen auch mitmachen. Ein paar Monate später folgt dann auch schon der erste Auftritt.

Mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren bewiesen die Rag Dolls schon in ihrer Anfangszeit, dass sie sowohl über außerordentliches Talent als auch über einen exquisiten Musikgeschmack verfügen. Mit viel Enthusiasmus und einem guten Schuss Selbstironie wurde 2008 dann gleich die erste EP «Look like idiots, play like Gods» eingezimmert - diesmal bereits nicht mehr im Keller, sondern im Studio. Es folgten zahlreiche Konzerte in der Schweiz und die Teilnahme an mehreren Bandwettbewerben.

Weitaus weniger gesichert war dagegen der Platz am Schlagzeug, bis schliesslich 2010 mit Simon Moll - welcher übrigens von allen drei als Lieblingsbandmitglied bezeichnet wird - endlich der passende Mann gefunden wurde. Das Jahr 2012 ist das Jahr von «Rag Dolls». Mit einem Konzert in London, einem Konzert an der Musikmesse Frankfurt und etlichen anderen Konzerten in der Schweiz und in Deutschland kam für die Band ein Highlight nach dem andern. Mit dem Finale des Mycokemusic Contests wird bestimmt ein weiteres Highlight dazu kommen.

Ihr Motto: Rag Dolls. Irgendwie anders, irgendwie sexy.