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Der 19-jährige Lionel Battegay hat sich mit seinem Youtube-Kanal «Ask Switzerland» in der Schweiz längst einen Namen gemacht. Nachdem Solothurner Passanten in einem Video über Olten herzogen, war der Youtuber letzte Woche in der Dreitannenstadt unterwegs und holte Reaktionen ein.
«Ich will den Oltnern die Möglichkeit geben, sich an den Solothurnern zu rächen»: Für sein neuestes Ask-Switzerland-Video hat Lionel Battegay letzten Freitag Olten besucht. Der 19-jährige Student aus Basel produziert Videos, die etwas mit der Schweiz zu tun haben.
Auf seinem Youtube-Kanal «Ask Switzerland» und auf Facebook generiert er damit tausende Klicks und unzählige Likes. Auf Facebook hat der Basler knapp 30'000 Fans und auf Youtube haben ihn über 50'000 Menschen abonniert.
Battegay geht auf die Strasse und stellt (meist jungen) Passantinnen und Passanten Wissens- und andere Fragen. Die lustigsten und auch falschesten Antworten schaffen es dann in sein Video.
Ende Herbst 2017 war Lionel in Solothurn unterwegs. Beim Bashing von Solothurns Nachbarstädten kam Olten besonders schlecht weg. «Ganz ehrlich, die Stadt gehört nicht zu Solothurn», meinte ein Herr. Auch andere Passanten waren nicht begeistert von der Dreitannenstadt. Von «hassen», der «hässlichsten Stadt der Schweiz» und «arrogant» war die Rede.
«Eine Frechheit», empören sich zwei junge Oltnerinnen. Dass die Solothurner die Stadt Olten an den Kanton Aargau abgeben wollen, sei eine Ohrfeige für sie. Eine andere Frau meint gelassen: «Es ist schon eine Beleidigung, aber es sind Solothurner. Für mich sind sie auch Berner.»
Wie gross die Abneigung der Oltner gegen die Kantonshauptstadt wirklich ist, zeigt sich, als Lionel Passanten bittet, den gegebenen Satzanfang «Nach Solothurn fahre ich, wenn...» zu beenden. «Das mache ich nur, wenn ich krank bin», sagt eine Frau. Eine andere ergänzt: «Nach Solothurn fahre ich nur, wenn alles andere gestorben ist.»
Einen Solothurner zu küssen können sich die befragten Oltner erst recht nicht vorstellen. «Einen Solothurner küsse ich nur, wenn ich die Pest habe», meint eine Passantin. Eine andere sagt kurz und knapp: «Gar nicht.»
Besondere Mühe bekunden die Befragten bei den Fragen zur Allgemeinbildung. Die Antworten auf «Wann hat das 20. Jahrhundert begonnen?» sind zahlreich — und meistens falsch.
Offensichtlich gibt es auch bei der politischen Bildung noch Aufholbedarf. Auf die Frage, welche Partei am besten gefalle, antwortet eine junge Frau: «Ich weiss gar nicht, welche Parteien es gibt. SDP?»
«In welchem Jahr ist Jesus geboren?», «Welches Meer liegt zwischen Asien und Amerika?», «Was ist grösser, die Erde oder die Sonne?». Lionels simple Fragen haben es in sich und bringen so manche Passanten vor der Kamera ins Schwitzen. Sichtlich nervös sagt eine Befragte: «Jetzt verstehe ich die Leute in den Videos.»
Zum Schluss wird Lionel selbst Opfer eines Streichs. Youtuber LoZi TV und Gian pranken Lionels Auftritt in Olten und überraschen ihn mit versteckter Kamera. Mit einem ungläubigen «What?!» verabschiedet sich der Basler aus Olten. Für einmal hat es dem sonst so schlagfertigen Lionel offensichtlich die Sprache verschlagen. (ldu/hts)