Das Naturmuseum präsentiert ab Anfang Mai eine Ausstellung von Bernhard Edmaier und den Naturmuseen Südtirol und Olten. Die Ausstellung zeigt eine fesselnde Bildreise in die Entstehungsgeschichte der Berge im Herzen Europas.
Wen faszinieren sie nicht, die anmutigen Berge im Herzen Europas? Ab 3. Mai lädt das Naturmuseum Olten mit «Kunstwerk Alpen» zu einer fesselnden Bilderreise in die Entstehungsgeschichte dieses mächtigen Gebirgszuges. Die Ausstellung des Fotografen und Geologen Bernhard Edmaier spürt dem seit vielen Jahrmillionen andauernden Wandel der Alpen nach, von seinen Anfängen bis heute. Eine Ausstellungserweiterung des Naturmuseums Olten thematisiert die Alpen als Lebens- und Kulturraum und zeigt, wie Mensch und Tier mit den zuweilen harschen Bedingungen zurechtkommen und welche Strategien sie zum Überleben entwickelt haben.
Premiere in Olten
Das Naturmuseum Olten zeigt die internationale Wanderausstellung «Kunstwerk Alpen» als erstes Museum in der Schweiz. Die grossformatigen, quadratischen Aufnahmen zeigen schroffe Felswände mit gigantischen Gesteinsfalten, bizarre Gipfel und abgelegene Täler, zerrissene Gletscherfronten sowie wilde Bäche und leuchtende Seen. Sie setzen Kontrapunkte zu den idyllischen Landschaftsaufnahmen, wie sie aus den Alpen bekannt sind. Denn der Fotograf rückt den Horizont an den Rand seiner Bilder oder blendet ihn ganz aus – und fokussiert dadurch den Blick des Betrachters auf Strukturen von besonderer Ästhetik, die gleichzeitig etwas über das Werden der Alpen erzählen.
Die Ausstellung «Kunstwerk Alpen» ist in die vier Sektionen Fels, Kollision, Eis und Erosion unterteilt. Die Aufnahmen zeigen Lokalitäten in der Schweiz, in Österreich, Italien, Frankreich, Slowenien und Deutschland.
Bernhard Edmaiers Partnerin, die Wissenschaftsautorin Angelika Jung-Hüttl, hat die Einführungs- und Bildtexte verfasst. Die Kunstpädagogin Ines Auerbach unterstützte die Bildauswahl. Die Bilderausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol entstanden. Die Ausstellungstexte liegen in deutscher, italienischer und englischer Sprache vor.
Bernhard Edmaier wurde 1957 geboren. Er arbeitete zunächst als Geologe, bevor er sich vor etwa 20 Jahren ganz der Fotografie zuwandte. Sein Wissen um die Entstehung der Erde und die geologischen Prozesse, die sie ständig verändern, bilden die Basis seiner fotografischen Arbeit. Mehrmals im Jahr reist er für seine Fotoprojekte in abgelegene, vom Menschen kaum oder nicht berührte Gegenden der Welt, in den vergangenen Jahren verstärkt auch immer wieder in die Alpen. Bernhard Edmaier lebt im Süden Deutschlands, in Ampfing bei Mühldorf am Inn.
Lebens- und Kulturraum
Die Ausstellungserweiterung des Naturmuseums Olten thematisiert die Alpen als Lebens- und Kulturraum. So anmutig und zuweilen wild-romantisch die Alpen auf uns auch wirken mögen, seit jeher stellen sie eine natürliche Barriere zwischen den Menschen im Süden und im Norden dar. Von den schroffen Wänden, den steilen Matten oder reissenden Bächen gehen Gefahren aus, früher genauso wie heute. So alt wie das Leben in den Bergen ist auch der Versuch des Menschen, die Naturereignisse etwa mit Sagen zu erklären oder die höheren Mächte mit bestimmten Ritualen gut zu stimmen.
Unter den harschen Bedingungen im Hochgebirge überlebt nur, wer sich mit den Naturgewalten arrangieren kann, wer sich anpasst, eine Strategie hat. Das ist auch in der Tier- und Pflanzenwelt nicht anders. Tiere, die in den Hochalpen überwintern, haben es besonders schwer. Eine Umfärbung vom braunen Sommer- in ein weisses Winterkleid verschafft Überlebensvorteile – nicht nur, weil das mit Luft gefüllte Haar bestens isoliert, mit dem weissen Wintermantel sind die Tiere im Schnee auch gut getarnt und dadurch vor Fressfeinden besser geschützt.
Was passiert, wenn sich die alpine Natur ohne Einfluss des Menschen entwickeln kann? Diese Frage stellten sich die Nationalparkgründer vor 100 Jahren. Hans Lozza, der Kommunikationschef des Schweizerischen Nationalparks, beantwortet die Frage auf besondere Weise mit der Kamera. Seine unter dem Titel «100 Jahre echt wild» gezeigten Bilder entführen die Betrachter in eine von dynamischen Kräften geprägte Bergwelt voll lebendiger Vielfalt – in eine echt wilde Oase der Natur. (mgt)
Vernissage: Freitag, 2. Mai 2014, 18 Uhr, im Beisein des Fotografen Bernhard Edmaier: Begrüssung durch Peter F. Flückiger, Leiter Naturmuseum Olten; es sprechen Martin Wey, Oltner Stadtpräsident, und Dr. Angelika Jung-Hüttl, Geologin und Wissenschaftsjournalistin, Ampfing/D. Die Ausstellung dauert bis am 19. Oktober 2014