Der Caritas-Markt im Oltner Bifang ist der Eckpfeiler für Armutsbetroffene. Weil der Besitzer das Gebäude aber sanieren will, muss der Markt per Ende Jahr eine neue Bleibe suchen.
Er war und ist so etwas wie der Triangulationspunkt für Armutsbetroffene in der Region Olten. Noch, ist man versucht zu sagen. Der Caritas-Markt an der Aarauerstrasse muss nämlich per Ende Jahr seinen Standort aufgeben, berichtet «TeleM1».
Grund für den Auszug: Der Besitzer der Liegenschaft Aarauerstrasse 55 lanciert ab 2017 eine Gesamtsanierung des Gebäudes.
Zu teuer
Was eigentlich nicht heisst, dass später nicht wieder eingezogen werden könnte. Allerdings: Mit der Sanierung sind erhöhte Mieten verbunden, die sich der Caritas-Markt nie und nimmer leisten kann. «Wir waren von allem Anfang an nur befristet hier eingemietet», so Caritas-Geschäftsführerin Regula Kuhn auf Anfrage dieser Zeitung. Aber insgeheim habe man gehofft, der Vertrag liesse sich verlängern. Denn: «Der Standort war gut» so Kuhn weiter.
Die Caritas konnte mit der Eigentümerschaft immerhin noch eine Mieterstreckung bis Ende 2016 erwirken; was eine Verlängerung der vertraglichen Mietdauer von drei Monaten bedeutet. Dann aber ist Schluss.
Betroffen von den Sanierungsarbeiten ist übrigens nicht nur der Caritas-Markt, sondern sind auch alle andern Mieter, die – von wenigen Ausnahmen abgesehen – zumindest während der Sanierungsarbeiten ausziehen müssen.
Andere Strategie
Der Standort sei gut gewesen, wiederholt Kuhn. Nun gelte es, sich einer veränderten Strategie bewusst zu werden. Die Neuausrichtung ist noch nicht definiert. So ist auch nicht klar, ob in der Stadt ein neuer Caritas-Markt eröffnet werden kann. «Bezüglich der Standortfrage tappen wir noch im Dunkeln», so Kuhn weiter.
Die Geschäftsführerin ist aber überzeugt, dass der Markt einem Bedürfnis entspricht. «Unsere Kundenzahlen sind steigend.»
Mit dem Umzug des Ladens von der Winkelunterführung an die Aarauerstrasse im Herbst 2013 ging auch eine Angebotserweiterung einher. So wurde eine Secondhand-Ecke eingerichtet, die gut genutzt wurde. Ganz generell fand der Laden nach dem Umzug von der Winkelunterführung an die Aarauerstrasse eine breitere Akzeptanz bei Armutsbetroffenen.
Der Umstand führt aber nicht nur bei der Kundschaft, sondern auch beim Personal zu Verunsicherung. Dort gibt man sich allerdings zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden kann, die Kontinuität verspricht.