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Die Oltner Badi kommt zusehends in die Jahre. Der Sanierungsbedarf beläuft sich auf 13 Millionen Franken. In diesem Jahr sind aber lediglich 200'000 Franken vorgesehen, die in die Badi fliessen sollen.
Die Botschaft in der Beilage zum Voranschlag 2015 ist eine ernüchternde: «Es stellt sich die Frage, wie lange sich die Stadt Olten eine solche alte, unzweckmässige und nicht den heutigen Bedürfnissen entsprechende Anlage leisten kann. Die nun im Finanzplan 2015 bis 2021 enthaltenen Beiträge entsprechen der Strategie des Abwartens. Es wird nur das Minimum zum Erhalt der Anlage ausgegeben, ohne die Qualität zu verbessern oder zu erhalten.»
Die Rede ist da vom Zustand des Strandbades Olten. Bis ins Jahr 2021 sollen in dessen Unterhalt insgesamt 2,6 Mio. Franken fliessen. Für heuer sind lediglich 200 000 Franken vorgesehen, in den folgenden Jahren bis 2021 je 400 000 Franken. Die Anlage aus den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts und 1988/89 umfangreich saniert, kommt aber offensichtlich definitiv in die Jahre. Eine Arbeitsgruppe der Baudirektion mit externen Spezialisten wie Architekt, Schwimmbadplaner und Techniker hat einen Investitionsbedarf von satten 13 Mio. Franken ermittelt.
Was die Planer für die Zukunft des heutigen Strandbades so skeptisch macht, sind «unerklärliche Geländesetzungen», die zu vielen Rissen in den Wänden und zu Betonabplatzungen führten. Fundamente, die sich bisher solid und stabil präsentierten, sanken in jüngster Zeit um bis zu 3 cm ab. Langfristig sei mit weiteren Senkungen zu rechnen, so der Bericht, denn mit den geplanten Erhaltungsmassnahmen sei der Erosion der Fundation nicht beizukommen.
Die Fachleute befürchten deshalb abermals höhere Kosten im Unterhalt und Qualitätsverluste, bedingt durch unterschiedliche Bodenhöhen, zusätzliche Flickarbeiten an der Baustruktur und durch die Erstellung von notwendigen Rampen. Da könnte, wenigstens aus bauspezifischer Sicht, der Umstand gelegen kommen, dass die ganze Garderoben- und Technikanlage mit ihrem Alter von knapp 80 Jahren den heutigen Ansprüchen an Bequemlichkeit, Komfort oder gar «ein wenig an Luxus» nicht mehr gerecht werden kann und allenfalls die eingangs gestellte Frage an die Oberfläche spült: Wie lange noch in ihrer heutigen Ausprägung?
Kaum zu glauben, dass die letzte grosse umfangreiche Sanierung bereits ein Vierteljahrhundert zurückliegt. Dennoch: Am 6. Mai, um 6.30 Uhr, öffnet die Badi ihre Tore zur Saison 26 nach der grossen Sanierung.