Die erste Phase des Vorprojekts «Umgang mit Cannabis zu nicht medizinischen Zwecken» läuft an: Bis Ende Februar führen die Fachhochschule Nordwestschweiz und die Suchthilfe Ost eine anonyme Umfrage durch.
Seit 2017 sind diverse Schweizer Städte und Kantone daran, erste Initiativen zur Durchführung von wissenschaftlichen Pilotversuchen mit Cannabis zu entwickeln. Im Mai 2021 hatte auch das Gemeindeparlament der Stadt Olten ein Postulat von Tobias Oetiker und Laura Schöni (beide Olten jetzt!) betreffend Cannabis-Pilotversuch in Olten als erheblich erklärt.
Das Ziel: In Zusammenarbeit mit der Suchthilfe Ost in Olten einen Pilotversuch zum Umgang mit Cannabis zu nicht medizinischen Zwecken zu starten. In Olten sei der Freizeit-Cannabiskonsum verbreitet. In der Herbstsession 2020 hatten die eidgenössischen Räte das Betäubungsgesetz so geändert, dass das Bundesamt für Gesundheit Pilotversuche mit Cannabis bewilligen kann.
Im Dezember 2021 wurde vom Oltner Stadtrat dann ein Nachtragskredit für eine erste Phase eines Vorprojekts gesprochen. Ziel dieser ersten Phase ist es, zu klären, ob und falls ja unter welchen Bedingungen Cannabiskonsumierende sich an einem mindestens dreijährigen Studienprojekt zum kontrollierten Verkauf von Cannabis in der Stadt Olten beteiligen würden.
Dazu führt die Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) zusammen mit der Suchthilfe Ost GmbH in Olten im Auftrag der Stadt Olten von 31. Januar bis 28. Februar 2022 eine anonyme Online-Umfrage durch.
In Ergänzung zur Online-Befragung sollen einzelne Gespräche zusätzliche Informationen über die Situation der Cannabis- Konsumentinnen und -Konsumenten in Olten sowie über eine allfällige Teilnahme der Stadt an einem Pilotprojekt zum regulierten Cannabis-Verkauf in Olten liefern. Das schreiben die FHNW und die Suchthilfe Ost in einer gemeinsamen Mitteilung.
An den verschiedenen Befragungen teilnehmen können alle Konsumentinnen und Konsumenten ab 18 Jahren, die ihren Wohnsitz in Olten haben und die bereits Cannabis zu nicht medizinischen Zwecken konsumiert haben. Die Befragung soll etwa Kenntnisse über die Konsumsituation, die Anzahl der potenziellen Teilnehmenden sowie über mögliche Rekrutierungswege liefern.
Die Ergebnisse sollen dem Oltner Stadtrat gemäss Mitteilung im Frühjahr vorgelegt werden. Sie würden die Entscheidungsgrundlage für eine allfällige Entwicklung eines Konzepts und Antrags für den kontrollierten Cannabisverkauf in der Stadt Olten bilden.
Bei positiver Entscheidung müsse der Antrag dann vom Bundesamt für Gesundheit und der Ethikkommission genehmigt werden. Das eigentliche Pilotprojekt könnte voraussichtlich 2023 starten. (bey)