Das Oltner Parkleitsystem ist getauft. Es gibt Auskunft über knapp 1000 Parkplätze, deren Verortung und Verfügbarkeit.
Sie war gewiss so etwas wie eine Zangengeburt, die Realisierung des Oltner Parkleitsystems. Nur schon der zeitliche Anlauf war riesig. Erste Anstösse zum Projekt gehen gemäss Stadtkanzlei auf die Jahre 2008 beziehungsweise 2010 zurück. Zu den Anschieberinnen gehörte auch Iris Schelber-Widmer als Mitglied des Parlaments, die am Montag zum Ende ihrer 12-jährigen Amtszeit als Stadträtin doch noch die Taufe des Vorhabens miterleben konnte. Je nach Lesart also benötigte die Phase, um die knapp 1000 Parkfelder unter einem gemeinsamen Dach zu vernetzen, mehr als ein Jahrzehnt.
«Die Umsetzung war effektiv schwierig», erklärte auch Stadtpräsident Martin Wey an der kleinen Vernissage vom Montagmorgen. Die Besitzer der Parkhäuser Sälipark, Winkel und Ring sind nämlich nicht ins städtische Parkleitsystem integriert. «Aber», so Wey weiter, «unser System ist nach oben hin ausbaufähig.» Und es sei durchaus denkbar, dass die jetzt noch Unbeteiligte zu Beteiligten würden. Stadt und Parkhausbesitzer tragen mit 13 Franken pro öffentlich zugänglichem Parkplatz gemeinsam die Betriebskosten des Parkleitsystems, verursacht durch elektrische Versorgung, Unterhalt und Personal.
Eine Rückblende zeigt zudem: Bereits im Jahre 2012 hatte der Stadtrat dem Parlament ein Kreditbegehren unterbreitet. Allerdings erfolglos, weil das seinerzeitige Projekt von der Erfassung der oberirdischen Parkfelder absah. Erst 2017 wurde das Thema wieder aktuell, als ein Vorschlag im Parlament überwiesen wurde und daraus das vom Parlament gutgeheissene Projekt für gut 1,71 Mio. Franken hervorging.
Die Zustimmung erfolgte einhellig. «Weil wir vorderhand auf die zahlenmässige Erfassung freier Parkplätze im Gebiet Schützenmatt/Rötzmatt verzichten und die dortigen Parkfelder nicht mit Sensoren ausstatten, wird das Projekt weniger kostenintensiv ausfallen», so Wey. Man gehe davon aus, mit 1,4 bis 1,5 Mio. Franken abschliessen zu können.
Diese Praxis hat zur Folge, dass für diesen Parkraum mit rund 400 Parkfeldern keine konkreten Zahlenwerte auf den Tafeln angezeigt werden, sondern bloss die Beschriftung «offen» oder «geschlossen». Offene Fragen bezüglich Nutzung der Örtlichkeiten dort hatten eine vollständige Integration ins System verunmöglicht, welche in einem nächsten Schritt folgen soll. Alle andern Anzeigen aber werden demnächst mit konkreten Zahlen auf freie Plätze hinweisen.
Stadtpräsident Martin Wey erklärt, was unter «Olten Ost» im Parkleitsystem-Jargon zu verstehen ist:
Olten Ost ist – wie gewohnt – rechts der Aare Was gelegentlich zu gewissen Irritationen führt, sind etwa Bezeichnungen wie «Olten Ost» oder «Olten West». «Generell kann man sagen, dass sich die Bezeichnungen an der geografischen Lage orientieren», so Wey. Will heissen: Olten Ost bezeichnet das Stadtgebiet rechts der Aare. «Daran haben wir uns jeweils bei der Stadtentwicklung orientiert», sagt Wey. Demzufolge bedeutet Zentrum also nichts anderes als Innenstadt.
«Ich kann sagen: Die Anlage in Olten ist mit der aktuellsten technischen Infrastruktur ausgerüstet», meint Roger Frei, Projektleiter bei Swarco Schweiz. «State of the Art», sozusagen. Die Firma aus Glattbrugg hatte Lieferung und Montage des Parkleitsystems besorgt.
Noch läuft der Probebetrieb unter ihrer Führung. In rund zwei Monaten aber geht das Werk betrieblich vollständig in die Hand der Stadt Olten über.