Olten-Niederamt
Einen Weissen heben zum Wohl der Beizen: Gastronomen starten eine Solidaritätsaktion

Gastro Region Olten und Niederamt lanciert die Solidaritätsaktion «Spenderwii für d’Gastronomie!».

Urs Huber
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Bernadette Rickenbacher und Renato Würgler hoffen auf Zeichen der Solidarität.

Bernadette Rickenbacher und Renato Würgler hoffen auf Zeichen der Solidarität.

Urs Huber

Nach bald einjähriger Coronazeit sind die Wirte am Anschlag. Unschwer zu spüren: «Jetzt musste etwas geschehen», so die Präsidentin von Gastro Olten und Niederamt, Bernadette Rickenbacher von der Suteria Olten. Und Renato Würgler, Vorstandsmitglied und Gast­geber im Restaurant Falkenstein in Niedergösgen, weiss: «Wir gingen bereits geschwächt in den zweiten Lockdown.»

Vorbilder sind im Baselbiet und dem Kanton Zurich zu finden

So setzen Wirtinnen und Wirte aus der Region Olten und dem Niederamt auf die Solidarität ihrer Gäste. «Wir haben uns von den Aktionen im Baselbiet und im Kanton Zürich inspirieren lassen», sagen Ricken­bacher und Würgler unisono. Die dortigen Erfolge nämlich waren erstaunlich. Im Baselbiet ist während des ersten Lockdowns im Frühling letzten Jahres eine mittlere sechsstellige Summe zusammengekommen. «Davon profitierten 318 Betriebe», so Michael Kumli, Geschäftsführer von Tourismus Baselland.

Tourismus Baselland hatte die Aktion unter dem Slogan «E Stange Geld für mini Beiz» ins Leben gerufen und administriert. «Von rund 400 Restaurants fanden deren 318 Berücksichtigung», so Kumli. Und: Es komme halt noch ein bisschen darauf an, ob die potenziellen Spenderinnen und Spender auch motiviert werden könnten.

Aber jenseits davon fand «E Stange Geld für mini Beiz» damals auch eine sehr breite Wirkung in der Öffentlichkeit. Sogar «SRF Schweiz aktuell» hatte über die Aktion berichtet. Für 100 Franken erhielt der Spender beziehungsweise die Spenderin eine Stange Bier bei der unterstützten Beiz ausgeschenkt.

«Spenderwii für d’Gastronomie!» ist angelaufen

In der Region Olten-Niederamt heisst die Aktion «Spenderwii für d’Gastronomie!». Und der Name ist Programm: Pro 100 gespendete Franken erhält der Donator eine Flasche Weisswein aus den Händen des Spendenempfängers persönlich. «Riesling-Sylvaner, aus der Kellnerei Hartmann in Schinznach», so Rickenbacher und Würgler würdigend.

Die Aktion kam in Zusammenarbeit mit Roger Brunner, Inhaber und CEO der Brunner Getränke AG in Gretzenbach, zu Stande. Natürlich hatte es noch andere Ideen gegeben, die in der Umsetzung aber irgendwie zu kompliziert waren. «Letztlich erschien uns die Weinaktion am effektivsten», so Rickenbacher.

So funktioniert die Aktion

Aber jetzt, die Gretchenfrage: Wie läuft das Ganze ab? Was haben Spendenwillige zu tun? «Es musste einfach sein», sagt Würgler. Und unter «einfach» lässt sich etwa Folgendes verstehen: Man wähle seinen bevorzugten Betrieb aus der im Internet publizierten Liste von Gastroregion Olten und Niederamt und überweist etwa via auszudruckenden Einzahlungsschein seine Spende auf ein speziell eingerichtetes Sammelkonto.

Grundlage der ganzen Aktion sind 1200 Flyer, die mit einem QR-Code versehen sind. Der Code führt zur Website, wo weitere Informationen zum Prozess des Spendens zu bekommen sind. Die Aktion läuft ab sofort und wird, so Bernadette Rickenbacher, sicher bis im Sommer andauern.