Olten
Nach Ablehnung des Projektierungskredits: Grossmehrheitliches Bekenntnis zum städtischen Kunstmuseum zeichnet sich ab

Wie weiter nach dem Nein zu den Projekten von Kirchgasse 8 und 10 in Olten? Der erste Runde Tisch zu dieser Frage sorgte für erste kleine Klärungen in den unterschiedlichen Positionen.

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Das Nein vom 25. September 2022 bringt die Parteien jetzt an den Tisch.

Das Nein vom 25. September 2022 bringt die Parteien jetzt an den Tisch.

Bruno Kissling

Nach der Ablehnung des Projektierungskredits für die Kirchgasse 8 und 10 in Olten an der Volksabstimmung vom vergangenen September, bei dem es unter anderem um die Erneuerung des Kunstmuseums ging, lud der Stadtrat zum weiteren Vorgehen zum Runden Tisch.

Mit dabei: die Stadtratsmitglieder, Verwaltungsmitarbeitende, Vertretungen des Referendumskomitees und des Pro-Komitees, der Fraktionen im Gemeindeparlament, Region Olten Tourismus, Gewerbe Olten, des Hauses der Fotografie und des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft.

Unter der Leitung von Urs Bloch (Olten) diskutierten sie über Gründe zum Nein des Projektierungskredits und mögliche Eckpfeiler für das weitere Vorgehen.

Vom Referendumskomitee war unter anderem FDP-Parlamentarier Nico Zila anwesend. Er sagt auf Anfrage, dass er positiv überrascht gewesen sei vom Runden Tisch und der «Kompromissbereitschaft von allen Seiten».

«Die Vergangenheitsbewältigung war nur kurz und man richtete den Blick rasch nach vorne.»

Man unterstütze vom Komitee aus die Bestrebungen, das Kunstmuseum in geeigneter Form zu erhalten, allerdings mit einem deutlich kleineren Preisschild. Zudem wäre es in seinen Augen erfreulich, könnte das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs weiterverfolgt werden, allerdings losgelöst von der Liegenschaft an der Kirchgasse 8. Dass dies möglich sei, dafür habe man am Montagabend positive Signale erhalten.

Ebenfalls anwesend: Dorothee Messmer, Leiterin des Kunstmuseums. «Meiner Ansicht nach kam klar zum Ausdruck, dass von verschiedensten Seiten mehr Kooperationsbereitschaft vom Kunstmuseum erwartet wird.» Dafür habe sie Verständnis, denn gerade in Museen brauche es sehr viel Vermittlungsarbeit, um den Zugang zur Kunst zu erleichtern. Messmer:

«Fürs Kunstmuseum bedeutet dies, noch vermehrt das Gespräch mit einer breiten Öffentlichkeit zu suchen und die Kooperationen mit anderen Institutionen gezielt zu kommunizieren.»

Unterschiedliche Ansichten blieben bestehen, etwa was die finanziellen Möglichkeiten oder den Umgang mit der nach dem Umzug des Kunstmuseums frei werdenden Liegenschaft Kirchgasse 8 betrifft. Wichtig für das weitere Vorgehen war jedoch der direkte Kontakt zwischen allen Beteiligten.

Einig war man sich über bestehenden Handlungsbedarf betreffend bauliche Sanierung der beiden Gebäude. Und die Anwesenden bekannten sich grossmehrheitlich zum Kunstmuseum als Teil der Oltner Innenstadt und als Bildgedächtnis und Kulturvermittlerin. (otr)