Olten
Herbstversammlung des Industrie- und Handelsvereins Region Olten: Managerin der Mineralquelle Eptingen AG klärt auf

Damaris Buchenhorner, Mitglied Geschäftsleitung der Mineralquelle Eptingen AG, war zu Gast an der Herbstversammlung des Industrie- und Handelsvereins Region Olten.

Urs Huber
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Von links: Urs Nussbaum (Präsident IHVO), Peter Eggimann (Vizepräsident IHVO), Referentin Damaris Buchenhorner und Toni Zaugg (Verantwortlicher Herbstversammlung IHVO).

Von links: Urs Nussbaum (Präsident IHVO), Peter Eggimann (Vizepräsident IHVO), Referentin Damaris Buchenhorner und Toni Zaugg (Verantwortlicher Herbstversammlung IHVO).

Patrick Luethy

«Wir sind anders als alle andern.» Ein Satz aus der PR-Branche, den die meisten aufnehmen, inflationär verbreiten und dann trotzdem in der puren Verwechselbarkeit mitschwimmen. Nicht so die Mineralquelle Eptingen AG, im Volksmund einfach Eptinger genannt. Dort haben die Verantwortlichen des Mineralwasserherstellers mit gut 120-jähriger Tradition innert zwei Jahren ihrer Visitenkarte einen neuen Auftritt verliehen. Eine der Mitwirkenden: Damaris Buchenhorner. Das Geschäftsleitungsmitglied war bei der Herbstversammlung des Industrie- und Handelsvereins Region Olten (IHVO) zu Gast.

«Nehmen Sie alle mit auf den Weg!»

Unter der Prämisse «Ein Traditionsunternehmen erfindet sich neu» klärte die Referentin auf, wie eine solche Neuerfindung umgesetzt werden kann, ohne an Identifikations- und Wiedererkennungskraft einzubüssen. «Nehmen Sie alle mit auf den Weg!» Einer der Ratschläge an die vielköpfige Versammlung im Stadttheater Olten. Will im Fall von Eptinger heissen: auch die Belegschaft, die bei der Aktiengesellschaft gut 65 Köpfe zählt. Das gehe bei einem in vierter Generation geführten Familienunternehmen natürlich etwas einfacher, so die Referentin.

Aber eigentlich ist diese Vorgehensweise nur konsequent. Denn Teil der gelebten Firmenkultur von Eptinger ist auch die Wertschätzung der Mitarbeitenden. Wertschätzung, ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ebenfalls Attribute des traditionellen Familienbetriebs: er agiert per se nachhaltiger, handelt weniger kurzfristig, steckt Zeithorizonte weit weniger eng, plant langfristig.

Eine Glasflasche stösst auf Echo

Doch worin steckt denn die Neuheit bei Eptinger? Kundinnen und Kunden dürfte das neue Glasflaschendesign aufgefallen sein, ebenso die markante Änderung des Schriftzuges. Die Änderungen brachten Umsatzsteigerungen von bis zu 20 Prozent. Allerdings gefiel der Kundschaft das Design so gut, dass der Rücklauf der Pfandflasche um 10 bis 15 Prozent einbrach. «Vielleicht brauchte man die Flasche als Vase», mutmasste Damaris Buchenhorner. Jedenfalls führte deren Begehrtheit zu Engpässen. «Es lassen sich nicht so ohne Weiteres Flaschen beim Produzenten nachbestellen», so das Geschäftsleitungsmitglied. Die Produktion benötige einen Vorlauf von sechs Monaten.

Dass der Mineralwassermarkt ein stark umkämpfter sei, daraus machte Damaris Buchenhorner kein Geheimnis.

«50 Prozent des konsumierten Mineralwassers hierzulande kommt aus dem Ausland.»

so Buchenhorner. Die Frage aus dem Saal, ob denn allenfalls auch im Ausland Bedarf nach Schweizer Mineralwasser auszumachen sei, verneinte sie ziemlich klar. Das generationenumspannende «Pepita» gehört bekanntlich auch zur Produktepalette Eptinger. «Bislang jedenfalls hat sich kein nachhaltiger Absatzmarkt im Ausland ergeben», so Buchenhorner.

Erfolgsgaranten für die Zukunft gebe es keine. Auch daran erinnerte die Referentin zum Schluss ihres Auftritts. Aber es gebe Fundamentales, welches Erfolg eher ermögliche. Dazu zählt die Businessfrau die digitale Kompetenz der Mitarbeitenden, Innovationskraft, Diversifikation und Nachhaltigkeit. Was man denn von Eptinger an Neuheiten zu erwarten hätte, so eine Frage aus dem Publikum. Da wollte die Referentin die Katze nicht aus dem Sack lassen. Aber immerhin so viel: «Wir denken über ein Aroma- oder Vitaminwasser nach.»