Region Olten
Olten blieb vom Hochwasser verschont

Warnungen vor einer Flutwelle hielten Sicherheitskräfte in der Region Olten in Atem. Die Füsse blieben aber trocken, die Aare kam nicht übers Ufer.

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Vorsorglich angebracht: Hochwassersperren beim Aarebistro.

Vorsorglich angebracht: Hochwassersperren beim Aarebistro.

HR Aeschbacher

Es blieb bei Warnungen und einem dichten Netz von vorsorglichen Massnahmen in der Region Olten. Bereits kurz nach Mittag brachte die Feuerwehr Olten ihre Hochwasserschutzsperren in Stellung, sperrte neuralgische Wege für Passanten. Letztlich blieb glücklicherweise alles blosse Übung.

Aber als die Polizei des Kantons Bern um 11.45 Uhr grossflächig darüber informierte, dass derzeit im Oberen Emmental, Region Schangnau/Eggiwil, starke Unwetter niedergehen würden, da schwante manchem Böses. Denn die Berner hatten darauf hingewiesen, dass Uferwege sowie Brückenübergänge aus Sicherheitsgründen gemieden werden sollten und die Solothurner Polizei warnte vor einer drohenden Flutwelle.

Auch in Olten werden Dämme aufgebaut
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Hochwassersperren beim Aarebistro.
Das Warten auf die «Welle» «Grosses Staunen und noch grössere Erwartungen vor dem Eintreffen einer Riesenwelle durchmischte die Menge der Schaulustigen», beschreibt Leserin Corinne Wiederkehr die Situation.
Beim Aarebistro musste ein Umweg in Kauf genommen werden.
Die Dämme sind bereit
Das Wasser kommt bedenklich hoch, tritt aber nicht übers Ufer «Als es um 16.15 Uhr aus den Lautsprechern der Badi hiess, dass der Wasserhöchststand nun erreicht worden sei, ging ein enttäuschtes Raunen durch die Menge», so Corinne Wiederkehr.
Auf der Holzbrücke
Die Aare kommt hoch, tritt aber nicht über die Ufer
Von der Aare bis nach Ruppoldingen getragen: Schwemmholz muss via Greifer aus den Fluten entfernt werden.

Auch in Olten werden Dämme aufgebaut

Leserfoto/Matthias Ruchti

Vor besondere Herausforderungen gestellt sahen sich aber die Kraftwerksbetreiber, die Schwemmholz Herr werden mussten. «Wegen der Wasserfluten beziehungsweise wegen des von ihnen mitgerissenen Schwemmholzes herrscht auch bei den Aare-Kraftwerken in der Region Hochbetrieb.» Das erklärte auf Anfrage Richard Rogers von der Alpiq, die in Niedergösgen und Ruppoldingen sowie in Flumenthal Wasserkraftwerke betreibt. Zum Glück könne der Wasserstand in der Aare über das Ableiten von Wassermassen aus der Emme in den Bielersee reguliert werden.

Den Aare-Kraftwerken mache das Schwemmholz zu schaffen. Als physischer Schutz dienten Auffangrechen, die ständig von Angeschwemmtem befreit werden müssten. Bereits seit zwei Wochen sei das Kraftwerkspersonal auf der Hut und entsorge laufend Schwemmholz. Am Donnerstag habe dieser Einsatz einen Höhepunkt erreicht: «Das Personal lief am Limit», so Rogers.

Um 15 Uhr hatte die Aare in Murgenthal ihrer Höchststand (401,80 m ü. M.) erreicht und die Gefahrenschwelle 2 (mässige Gefahr) überschritten. Danach beruhigte sich die Situation wieder. Nach 17 Uhr gab die Polizei Kanton Solothurn Entwarnung. Die Gefahr einer möglichen Flutwelle war gebannt, die Region mit trockenen Füssen davongekommen. (bn/hub)