Städtische Lehrpersonen sehen einem Jahresprogramm mit konsolidierten Schwerpunkten entgegen. Und: Klassenlehrkräfte profitieren ab kommendem Schuljahr von Entlastungen.
Sie hat schon etwas Tradition, die Gesamtkonferenz der städtischen Lehrpersonen in Olten. Üblicherweise Mitte August abgehalten, ging die diesjährige Veranstaltung aber erst gestern Donnerstag über die Bühne. Grund: Die stadträtliche Direktionsverteilung Mitte August war noch nicht vollzogen.
Soviel zur Ausgangslage der Gesamtkonferenz der Lehrpersonen: Aus dem Munde von Direktionsleiter Bildung, Ueli Kleiner, bekamen die Teilnehmenden versichert, dass fürs Schuljahr 2013/14 keine neuen Themenschwerpunkte definiert worden seien.
Die Maxime Kleiners «Nicht Um-, sondern Ausbau» durfte wohl dahingehend verstanden werden, dass in sämtlichen Entwicklungsprojekten, wie spezielle Förderung, die Sek-I-Reform oder etwa Schulinsel, vertiefte Erfahrungen ausgewertet werden dürften und qualitatives Wachstum angestrebt wird.
Zudem stellte Kleiner in Aussicht, dass keine weiteren finanziellen Einschnitte mehr ins Haus stünden. Obwohl: Bei allem politischen Support aus dem Parlament gab er sich doch skeptisch, was den Zeithorizont Realisierung Schulhausneubau im Kleinholz anbelangt.
Auf guten Wegen
Kleiner wie der ebenfalls anwesende Stadtpräsident und Bildungsdirektor Martin Wey gaben sich überzeugt, auf guten pädagogischen Wegen und – vor allem – personell gut aufgestellt zu sein. Balsam für Ohren von Lehrkräften. Und für die Klassenlehrkräfte hielt Kleiner ein weiteres Goody bereit: deren Entlastung ab Schuljahr 2014/15.
Für den nicht unamüsanten Höhepunkt der Veranstaltung sorgte Winfried Kronig von der Universität Fribourg, der zu Fragen der schulischen Selektion referierte und seiner Zuhörerschaft nach knapp 45 Minuten bezüglich Notengebung einen simplen Ratschlag mit auf den Weg gab: «Seien Sie dabei ein bisschen gnädig», so der Autor des Buchs «Die systematische Zufälligkeit des Bildungserfolgs».
Kein Wunder – hatte der Mann aus Fribourg zuvor doch via Statistiken und Zahlenmaterial zu dokumentieren versucht, dass Notengebung und deren Wirkung von den unterschiedlichsten Faktoren beeinflusst werden und einer unvermuteten Wechselwirkung unterliegen.
Dabei machte sich der Mann aus Fribourg eigentlich für einen grosszügigen Unterricht stark, der als sogenannte Inklusion, ein päda- gogischer Ansatz, dessen wesentliches Prinzip die Wertschätzung und Anerkennung von Diversität in Bildung und Erziehung ist, gehandelt wird. Zumindest die Befürwortenden des integrativen Unterrichts sahen sich in den Worten Kronigs bestätigt.