Hägendorf
Neuer Lebensraum für die Glöggli-Frösche

Die bisherigen Lebensräume der seltenen Geburtshelferkröten in der Fasiswaldgrube werden künftig als Deponieraum für das beim Abbau des dritten Belchentunnels anfallende Material benötigt.

Christian Kühni
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Solche Geburtshelferkröten bekamen ein neues Zuhause. (Archiv)

Solche Geburtshelferkröten bekamen ein neues Zuhause. (Archiv)

Die bisherigen Lebensräume der seltenen Geburtshelferkröten in der Fasiswaldgrube werden künftig als Deponieraum für das beim Abbau des dritten Belchentunnels anfallende Material benötigt.

Das Astra (Bundesamt für Strassenbau) beauftragte das Büro Hintermann und Weber mit der Planung der Massnahmen für eine Umsiedlungsaktion der hier lebenden Amphibien und Reptilien.

Ausserhalb der Gefahrenzone des Grubenareals mussten Ersatzlebensräume für die «Glöggli-Frösche», Grasfrösche, Berg- und Fadenmolche, Feuersalamander und Zauneidechsen gebaut werden.

Die Baufirma Ziegler AG aus Liestal nahm sich der nicht einfachen Aufgabe an, dort aus den vorhandenen Materialien Ton und Kalkstein einen neuen Nassstandort mit Trockenmauern bereitzustellen.

Ein weiterer Weiher folgt

Im Beisein von Urs Aeschlimann, Projektleiter des Astra, von Jonas Lüthi, kantonales Amt für Raumplanung, und Forstingenieurin ETH Barbara Schlup präsentierte Andreas Häring von der Ziegler AG das Bauwerk.

Der zirka 130 Quadratmeter grosse, von Meteorwasser gespeiste Weiher kann nötigenfalls entleert werden. Die mit Kies und Kalkbruchsteinen gebauten Weiherwände bieten ebenso wie die aus Kalksteinen abwechselnd mit Tonlinsen versehenen Uferanlagen sehr gute Versteck-, aber auch frostsichere Überwinterungsmöglichkeiten für die Amphibien.

Aeschlimann und Lüthi wiesen darauf hin, dass nach Abschluss der Grubenauffüllung auf dem neuen Niveau ein vierter Weiher die Schutzmassnahmen abrunden soll.

Zurzeit wird zwischen dem Südportal des Tunnels und dem Grubenareal das Förderband installiert, welches dereinst die erwarteten 470 000 Kubikmeter Ausbruchmaterial transportieren soll.

Gleichzeitig wird eine Wasserleitung, die von der Fassung am Südhang der Belchenfluh am Wuesthof vorbei, hinunter zum Rickenbach (Höhenunterschied 110 Meter) und danach durch die Tongrube hindurch führte, verlegt. Sie sicherte seit 1952 die Wasserversorgung der Höhenklinik Allerheiligenberg.