Olten
Nationales Kräfemessen: 203 Tischtennisspieler trafen sich zum Turnier

Gut 200 Nachwuchs-Tischtennisspieler kämpften um nationale Ehren in der Oltner Stadthalle.

Urs Huber
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Spielen, was das Zeug hält Gut 200 Tischtennisspielerinnen und -spieler trafen sich in Olten zu den nationalen Nachwuchsmeisterschaften.

Spielen, was das Zeug hält Gut 200 Tischtennisspielerinnen und -spieler trafen sich in Olten zu den nationalen Nachwuchsmeisterschaften.

Remo Fröhlicher

Das Setting in der Stadthalle Olten hatte etwas Einmaliges übers Wochenende. Verteilt auf zwei Tage kämpften exakt 203 Teilnehmende an der Tischtennis Nachwuchs-Schweizer-Meisterschaft um Titelehren. «Die Teilnehmerzahl bewegt sich in etwa im Durchschnitt», so OK-Präsident Ruedi Schwarz vom TTC Winznau.

Die Wettkämpfe wurden gemeinsam mit den Vereinen des TTC Olten und dem TTC Niedergösgen auf die Beine gestellt. Im Turnus wird jeder der acht Regionalverbände mit der Organisation dieses Nachwuchsanlasses betraut. «Olten liegt diesbezüglich sehr gut», sagt Schwarz. Zentral eben. Und auch die Halle sei absolut optimal. «Wir können 20 Spielfelder einrichten und es bleibt immer noch genügend Raum, um zwischen den Tischen zirkulieren zu können.» Die eher tiefere Teilnehmerzahl führt er auf die Schulferienzeit zurück. «Das spielt sicher eine Rolle», sagt Schwarz und rückt zwei, drei Schrankenelemente zurecht.

Malli Sunil Suvrir, 8, TTC Olten: «Die Rückhand wende ich nicht so gerne an.»

Malli Sunil Suvrir, 8, TTC Olten: «Die Rückhand wende ich nicht so gerne an.»

Remo Froehlicher;Remo Fröhlicher

Angreifen ist beliebt

Unter die Kategorie Nachwuchs fallen Akteure unter 18 Jahren. Zwei Regionale sind bei den Titelkämpfen dabei. Der 8-jährige Malli Sunil Suvrir aus Olten spielt seit einem Jahr wettkampfmässig Tischtennis. «Mein Vater hat mich dazu gebracht,» sagt er. Faszinierend findet er die Bewegungsmöglichkeiten und die unterschiedlichen Schläge, die man anwenden könne. «Der Topspin ist mein Lieblingsschlag», sagt er. Das sei nicht einfach ein Vorhandschlag, sondern einer, der dem Ball einen gewissen Drall gebe.

Aha. Genau gleich argumentiert Larissa Stebler vom TTC Winznau, die seit 10 Jahren aktiv Tischtennissport betreibt. «Mit der Vorhand kannst du angreifen, aber eigentlich musst du das ganze Schlagrepertoire beherrschen, wenn du im Tischtennis komplett sein willst.» Auf dem gleichen Weg wie Malli Sunil Suvrir ist auch die 17-jährige aus Trimbach zum Tischtennissport gekommen. «Durch meinen Vater halt», sagt sie und lacht.

Larissa Stebler, 17, TTC Winznau: «Mein bevorzugter Schlag ist die Vorhand.»

Larissa Stebler, 17, TTC Winznau: «Mein bevorzugter Schlag ist die Vorhand.»

Remo Froehlicher;Remo Fröhlicher

Tipp zu mehr Zurückhaltung

Knapp anderthalb Stunden später: «Du hesch paar cooli Schläg drufgha.» Das sagt der Betreuer des TTC Bremgarten zum 8-Jährigen aus Olten. Und er meint mit Sicherheit dessen geglückte Topspin-Aktionen. Zusammen mit seinem Partner Tobias Weber aus dem Aargauischen hat der Oltner zwar den Doppelmatch verloren. Mit 3 zu 1 Sätzen. Aber ein Sieg wäre schon möglich gewesen. Ein bisschen nervös sei er jeweils vor dem Spiel», sagt Malli Sunil Suvrir.

Hilfreich war für ihn vor allem der Tipp des Betreuers, nicht ungestüm in den Angriff überzugehen und nicht bei jeder vermeintlichen Gelegenheit seinen bevorzugten Schlag anzuwenden. Der Tipp kam nach dem Verlust des zweiten Satzes und hatte dem Duo aus Olten/Bremgarten gegen zwei Gleichaltrige aus Uster und Wetzikon letztlich durchaus noch Siegeschancen eingeräumt.

Tischtennis-Wunderland?

Wer die 200 Akteure aus der ganzen Schweiz in der Stadthalle spielen sieht, der glaubt, sich im Tischtennis-Wunderland wiederzufinden. Ununterbrochen sorgt die Reibung zwischen Turnschuh und Hallenboden für die typischen Quietschgeräusche, greifen die Akteure zu komplizierten Aufschlagvarianten, zeigen dem Partner ihren Aufschlagmodus unter der Tischplatte an, damit der sich darauf einstellen kann. Aber im internationalen Vergleich ist die Schweiz eher ein Tischtenniszwerg.

In der Romandie (vor allem in Kanton Genf) ist die Sportart zwar verbreiteter als in der Deutschschweiz, aber unter den 100 besten Spielern der Weltrangliste findet sich kein Schweizer, bei den Frauen figuriert die beste Schweizerin auf Rang 71. «Wir haben sicher eher ein Nachwuchsproblem als dass wir von interessierten Kindern und Jugendlichen überrannt würden in den Vereinen», bilanziert Ruedi Schwarz.