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Der spektakuläre Brand beim Oltner «Aarepark» vom letzten Sommer wurde durch unsorgfältiges Arbeiten an der Bitumenfläche ausgelöst. Die Solothurner Gebäudeversicherung fordert nun diesbezüglich verbindliche Brandschutzregeln.
Eine dichte, dunkle Rauchsäule stieg an diesem Juli-Dienstag in den Himmel über Olten. Rund 150 Personen von Feuerwehr und Ambulanz kämpften bei der Überbauung Aarepark gegen die Bedrohung. Gegen 17 Uhr war der Brand ausgebrochen, knapp zwei Stunden später war er unter Kontrolle.
«Dieser Brand wurde beim Auftragen einer Bitumenfläche auf dem Flachdach ausgelöst und ist höchstwahrscheinlich auf eine unsorgfältige Arbeitsausführung zurückzuführen», schreibt die Gebäudeversicherung in ihrem Informationsblatt zum Geschäftsjahr 2015. Bitumenplatten werden mit Hilfe von Gasflaschen erhitzt.
Der Fall Olten sei «relativ einfach und glimpflich abgelaufen, weil das Gebäude im Umbau war», sagt Alain Rossier, Direktor der Solothurner Gebäudeversicherung, gegenüber dem «Regionaljournal Aargau/Solothurn» von SRF.
Ein tobendes Feuer könne jedoch grossen Schaden anrichten. Auch könnten Personen verletzt werden. Das wolle man verhindern.
Die Gebäudeversicherung wünscht sich nun klare Regeln, die im Umgang mit Bitumenplatten zum Tragen kommen sollen. Bisher gäbe es nichts Verbindliches in der Schweiz, so Rossier. In Deutschland sei man da weiter. «Das hat uns angeregt, einen Antrag für klarere Richtlinien zu stellen.»
Das könnte bedeuten, dass künftig mehr Feuerlöscher auf Baustellen vorhanden sein müssen, oder Baustellen abends länger überwacht werden. Damit soll verhindert werden, dass es plötzlich zu brennen beginnt.
Hauptsächlich geht es bei dieser Forderung um Prävention, Rossier sieht aber auch für die Versicherungen einen Vorteil. «Die Beurteilung eines Falles und die Haftung ist sicher einfacher, wenn man klare Richtlinien hat.»
Der spektakuläre Brand verursachte eine Schadensumme von 6,3 Millionen Franken. (ldu)