Das Schuhgeschäft Lo Scarpino an der Kirchgasse 25 in Olten macht in den kommenden Wochen den Laden dicht. Sale-Schilder machen auf den Räumungsverkauf aufmerksam.
Dass es kleineren Boutiquen heute schwerer fällt, auf dem Markt zu bestehen, ist keine Besonderheit. Längst hat der digitale Einkauf Einzug gehalten und sorgt dafür, dass nicht nur in Olten, sondern auch anderswo die kleineren Läden eingehen. Der Schuhladen Lo Scarpino an der Kirchgasse 25 ist ebenfalls vom sogenannten «Lädelisterben» betroffen.
Ende März oder dann im April wird die Boutique nach rund 15 Jahren endgültig schliessen. «Momentan sind wir damit beschäftigt, den Rest der Waren zu verkaufen, darum jetzt auch die Sale-Schilder an den Fenstern», sagt Inhaber Riza Alkan auf Anfrage. Die Preise wurden massiv runtergefahren und neue Produkte werden nicht mehr angeboten, heisst es weiter.
Doch weshalb muss der Laden an der Kirchgasse nun schliessen? «Der Schuhmarkt hat sich wirklich radikal verändert wegen des Online-Handels. Es ist ganz normal, dass kleine Boutiquen eingehen», sagt der Mann aus dem aargauischen Menziken. Jedoch sei Online nicht der Hauptgrund. «Vor kurzer Zeit verstarb mein Vater. Das Ganze ist ein Familienbetrieb», sagt Alkan. Nach dem Tod des Vaters wurde im Kreis der Familie über das weitere Bestehen des Schuhladens diskutiert. «Ein Umzug des Ladens in eine andere Stadt wäre auch zur Debatte gestanden, doch wir haben uns dafür entschieden, den Laden aufzugeben», erzählt der Geschäftsführer. Denn in der Familie war niemand mehr bereit, das Geschäft weiterzuführen. «Ich denke, dass nach 15 Jahren Schluss sein darf. Wir haben keinen Nachfolger ernannt, denn in der Familie arbeiten alle in einer anderen Branche.»
Der Laden Lo Scarpino steht seit sieben Jahren an der Kir engasse 25. Zuvor war er im Einkaufszentrum Oltimo an der Aarauerstrasse 47 zu finden. «Wir wollten nicht mehr in einem kleinen Einkaufszentrum tätig sein, weil die Laufkundschaft dort nicht so hoch ist wie an der Kirchgasse», sagt der Geschäftsführer. Die Schuhe, welche die Boutique anbietet, werden in Italien oder in der Türkei von Hand und aus Leder gefertigt. Die letzten eineinhalb Monate betrieb Alkan den Schuhladen alleine. Nach der Schliessung des Ladens Ende März oder im April wird der Aargauer einer anderen beruflichen Tätigkeit nachgehen.
Was mit der Liegenschaft nach dem Ladenschluss von Lo Scarpino passieren wird, darüber ist noch nicht allzu viel klar. Laut Alkan befinde sich die Hausverwaltung noch auf der Suche nach Interessenten.