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Bis ins Jahr 2030 sollen in Olten 30 Prozent mehr Velofahrerinnen und Velofahrer unterwegs sein: Diese Zahl nennen die Studierenden der Ostschweizer Fachhochschule aus Rapperswil, die während eines Jahres die Stadt Olten in Raumplanungsthemen näher untersucht haben.
Das Velo und die Stadt Olten – das ist keine einfache Beziehung. Ob an der Citykreuzung, beim Sälikreisel oder die Stadtseitenverbindung via Unterführungsstrasse: Wer in Olten mit dem Zweirad unterwegs ist, hat oft das Gefühl, dass es Verbesserungspotenzial gibt. Davon sind auch einige Studierende der Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil SG überzeugt, die im Rahmen ihres Ausbildungslehrgangs im vergangenen Studienjahr sich mit verschiedenen Raumplanungsthemen der Stadt Olten beschäftigten und damit Anregungen geben sollen für die anstehende Ortsplanungsrevision. Insgesamt sechs Studierende haben einen Masterplan Velo erarbeitet – mit Vertiefung für die linke und für die rechte Stadtseite.
Die Studierenden stützen sich dabei auf das Fuss- und Veloverkehrskonzept Olten aus dem Jahr 2009 und auf den Mobilitätsplan, der vom Stadtrat im Herbst 2017 abgesegnet wurde. Interessant dabei: Sie kommen auf ähnliche Ergebnisse wie schon die vorhergehenden Berichte. Oltens Stadtplaner sagt dazu (siehe Interview): «Im Ergebnis ist festzustellen, dass die im Mobilitätsplan formulierten Stossrichtungen in den Studienarbeiten bestätigt wurden.» Hier einige Vorschläge der Studierenden Manuel Bleibler, Dominik Christen, Livio Häfliger, Livia Lutz, Silas Odermatt und Jonas Spiegel:
Mehrere Studierenden der Fachhochschule haben einen Masterplan Velo ausgearbeitet. Wie viele Vorarbeiten kamen dabei von der Stadt selbst für diese Studienarbeit?
Lorenz Schmid: Die Aufgaben für die Semester- und Bachelorarbeiten wurden schrittweise erarbeitet. Nach Angabe der generellen Ziele und Themenbereiche durch die Fachhochschule durften wir von der Direktion Bau den Themenkatalog vorlegen. Die Professoren haben die Aufgaben daraus entwickelt und uns nochmals zur Ergänzung gegeben.
Viele Anregungen zum Veloverkehr sind ähnlich wie im Mobilitätsplan der Stadt Olten, welcher der Stadtrat im Herbst 2017 genehmigt hat. Wie interpretieren Sie das?
Die Fachhochschule hat die Planungsgrundlagen der Stadt Olten umfassend zusammengetragen und den Studierenden bereitgestellt. Die vom Stadtrat für behördenverbindlich erklärten Pläne gehörten mit dazu. Dass die Studierenden davon ausgingen, gehört zum Erlernen dieses Metiers. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die im Mobilitätsplan formulierten Stossrichtungen in den Studienarbeiten bestätigt wurden.
Es werden Massnahmen wie Veloschnellrouten für Pendler oder innovative Knotenlösungen wie in Holland vorgeschlagen. Welche Massnahmen sind aus Ihrer Sicht in der Stadt Olten umsetzbar?
Die Planung und der Bau von Veloschnellrouten ist eine neue, herausfordernde Aufgabe und insofern idealer Schulstoff. Das Thema hat auch in der laufenden Erarbeitung des Agglomerationsprogramms AareLand der vierten Generation an Fahrt aufgenommen: Eine Route von Aarau zum Bahnhof und Richtung Aarburg ist darin aufgenommen. Für die Umsetzung zuständig ist aber der Kanton. Wegen des Platzproblems in den Städten müssen entsprechende Lösungen aber speziell entwickelt werden. Um ihre Wirkung zu entfalten, sollten Veloschnellrouten möglichst durchgängig sein. Die Planung muss entsprechend längerfristig und oft gemeindeübergreifend angegangen werden. Innovative Knotenlösungen nach holländischem oder dänischem Vorbild sind nicht 1 zu 1 übertragbar, weil dies teilweise nicht mit unseren Strassenbaunormen vereinbar ist. Die Studierenden haben die nötige Übersetzungsarbeit geleistet, wo es darum geht, praktikable Schweizer Modelle zu entwickeln. Entsprechende Grundlagen sind beim Bundesamt für Strassen in Arbeit. Das heisst, es ist ein schweizweites Thema. (fmu)