Die Minigolf Kleinholz AG empfindet sich als Steigbügelhalter, welchen die Stadt dazu gebraucht habe, die Volksabstimmung 2014 über die Betriebskostenbeiträge an die Sportpark Olten AG erfolgreich abschliessen zu können. Stadtpräsident Martin Wey will das so nicht stehenlassen: «Wir haben uns nach bestem Wissen und Gewissen um den Fortbestand der Minigolfanlage bemüht.»
Die Minigolf Kleinholz AG sieht sich nach dem Ende des Pachtvertrags mit der Sportpark Olten AG arg kompromittiert und empfindet sich im Nachgang als Steigbügelhalter, welchen die Stadt dazu gebraucht habe, die Volksabstimmung 2014 über die Betriebskostenbeiträge an die Sportpark Olten AG erfolgreich abschliessen zu können.
Michael Lutz, Mediensprecher der Minigolf Kleinholz AG jedenfalls kommt zum Schluss: «Naiverweise gingen wir davon aus, dass dem Oltner Stadtrat der Fortbestand der Doppelminigolfanlage ein Anliegen ist.»
Nun zeige sich, dass das Versprechen, den weiteren Betrieb des Minigolf-Parks in den Betriebskredit der Sportpark Olten AG zu integrieren, bereits vergessen sei. Lutz’ Argumentation stützt auf die Tatsache, dass die Minigolf Kleinholz AG im September 2013 bekannt gegeben hatte, die Anlage aus finanziellen Gründen schliessen zu müssen.
Es folgte eine von 1320 Personen unterzeichnete Petition zum Erhalt der Anlage, welche bei der Stadt deponiert wurden. «Ein grosser Teil der Petitionäre hat sicher für den Betriebskredit gestimmt», ist Lutz überzeugt.
Ein Vorhalt, den Stadtpräsident Martin Wey so nicht stehenlassen kann. «Wir haben uns nach bestem Wissen und Gewissen um den Fortbestand der Minigolfanlage bemüht.»
Wenn sich aber nach einer gewissen Versuchsphase zeige, dass eine Weiterführung unter den gegebenen finanziellen Mitteln nicht möglich sei, dann gelte es auch einen Schlussstrich zu ziehen. Er könne die Enttäuschung bei der Minigolf Kleinholz AG verstehen, aber die finanziellen Mittel würden aus städtischer Sicht keine andere Lösung erlauben.
Damit der Vorhalte aber nicht genug: Die Minigolf Kleinholz AG geht auch davon aus, dass weder Stadtrat noch Sportpark Olten AG seriös an einer Weiterführung des Betriebs interessiert waren. Die unüblich frühe Schliessung des Minigolfbetriebs im August 2016 etwa deute darauf hin.
«Damit hat die Sportpark Olten AG auf die Einnahmen des goldenen Spätsommers und Herbstes verzichtet», so Lutz. Zusätzliche Einnahmen von rund 25 000 Franken hätten generiert werden können.
Auch die unflexibel gehandhabten Öffnungszeiten hätten verunmöglicht, auf veränderte Wetterlagen reagieren zu können. «Es nützt nichts, wenn der Betrieb bei Regen offen und bei Schönwetter geschlossen bleibt», argumentiert Lutz.
Für Viktor Müller, Geschäftsführer der Sportpark Olten AG, gab es zwei Gründe, welche die frühe Schliessung 2016 bedingten: zum einen die personelle Situation der Sportpark Olten AG und zum andern deren beschränkte finanziellen Mittel. «Aber ich muss auch sagen, dass der Betrieb im Jahr 2015 länger als vertraglich vereinbart geöffnet blieb.»
«Die kam mit unserem Personal zustande», sagt Lutz. Von einer stiefmütterlichen Behandlung des Minigolfbetriebs will Müller nichts wissen. «Allerdings ist es in dieser Situation auch unsere Aufgabe darauf hinzuweisen, dass notwendige Investitionen in die Minigolfanlage von der Sportpark Olten AG nicht gestemmt werden können.»
Dazu Lutz: «Der ins Feld geführte Sanierungsbedarf im sechsstelligen Bereich erscheint uns als deutlich zu hoch, zumal der Minigolf Club Olten der Sportpark Olten AG zugesichert hatte, bei einer allfälligen Sanierung der Bahnen durch Fronarbeit der Mitglieder unterstützend zu wirken.»
Und natürlich hätte man auch gern gesehen, hätte der Verein die Anlage zu Trainingszwecken genutzt, wie Müller beiläufig erwähnt. Dass die Mitglieder des Minigolf Clubs Olten die heimische Anlage nicht als Trainingsort nutzten, hat nach Ansicht der Minigolf Kleinholz AG aber nichts mit der Club internen Distanzierung von Betreibern, Bahn und deren Qualität zu tun.
«Mit der Mannschaftsmeisterschaft, dem Schweizer Cup und der Einzelschweizermeisterschaft finden alle wichtigen Turniere in der ersten Saisonhälfte statt», so Lutz. Darum würden die Minigolferinnen und Minigolfer in dieser Zeit vor allem auf den Anlagen der Organisatoren trainieren, um sich mit den bahnspezifischen Eigenschaften der Wettkampfanlage auseinandersetzen zu können.
Die Bilanz des Rettungsversuchs: missglückt und von Misstönen begleitet. Derzeit ist das Schicksal der Freilicht Minigolf-Zukunft in Olten höchst unsicher, da die finanzielle Lage der Minigolf Kleinholz AG ebenso angespannt ist. Das Ende einer Bewegung, die von viel uneigennützigem Einsatz gespiesen wurde, zeichnet sich ab.