Das Schwager Theater in Olten steht vor dem Saisonbeginn. Auf dem Programm für die Spielzeit 2017/2018 stehen Trouvaillen und kabarettistische Evergreens.
Es wird sehr musikalisch, präsentiert verbale Schlagabtausche, führt uns unsere eigenen Grenzen vor Augen und kommt auch mal ohne Worte aus. Das neue Programm des Schwager Theaters hält Leckerbissen aus der Kleinkunstszene bereit. Bühne frei für die Theatersaison 2017/2018.
In einer Welt, in der Grenzen verteidigt, verschoben oder verschwommen werden, schneiden die Kabarettisten Valsecchi & Nater zu Saisonbeginn neue Ränder in alte Muster. Sie fassen bissige Satire und poetische Beobachtungen überzeugend in wohlklingende Musik.
Der Berner Radiomoderator und Nachwuchskabarettist Mike Baader feiert die Premiere seines ersten Programmes im Schwager Theater. Sein Kapital? Das Chaos. Darin findet er sich als «Vollzyt-Chaot» aber ausgesprochen gut zurecht und setzt sich mit Anekdoten aus dem Alltag ans Klavier.
Für ihre musikalische Virtuosität sind auch die beiden Cellisten des Duo Calva bekannt. Aber für sie geht es ums nackte Überleben. Sie stehen kurz vor dem finanziellen Ruin – und sind «eins für zwei» zu jedem musikalischen Opfer bereit. Was bedeutet es, in unserer Welt zu siegen? Und was heisst das überhaupt?
Das hinterfragen die Sieger vergangener Oltner Kabarett-Castings Lisa Catena, Dominik Muheim, Jan Rutishauser und Christoph Simon, die gemeinsam «en tour» sind und das Gewinnen, die Stärke und die Erhabenheit demontieren. Lilu und Tömu («Sweet + Sauer»), sie aus Manila, er aus Steffisburg, plaudern angelehnt an reale Alltagssituationen aus den Fettnäpfchen ihrer multikulturellen Ehe. Zwischen süssen und sauren Momenten voller Heimweh und Juhee entdecken sie, wie schön anders sein kann.
Kurz vor Weihnachten erweisen Tanja Baumberger und Marlis Walter der Kleinkunstbühne die Ehre und geben sich, die eine singend, die andere an den Tasten, allem Schönen hin. Sie gestalten, mal jazzig, mal klassisch, mal poppig, einen besonders schönen Liederabend.
Dass man lustige wie auch traurige Momente durchaus ganz ohne Worte erzeugen kann beweisen im Januar 2018 gleich zwei Künstler, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zum einen ist da Fabian Flender, der das Publikum mit seinem urkomischen Kampf mit Alltagsgegenständen zum Lachen bringt. Ausser einem Tisch und einem Ball benötigt er dazu einzig sein Gesicht.
Ebenfalls mit seinem Gesicht und Einsatz des ganzen Körpers widmet sich Carlos Martínez in «Human Rights» der allgemeinen Menschenrechtserklärung. Gnadenlos und ohne Umschweife. Ein Wechselbad der Gefühle, in dem aber auch herzhaft gelacht werden kann.
Natürlich darf auch ein Clownstück nicht fehlen: Ueli Bichsel und Silvana Gargiulo thematisieren das Bedürfnis nach Sicherheit und die Suche nach einem besseren Leben. Wie kaum ein zweites Duo führen sie uns unmerklich dorthin, wo uns das Lachen im Halse stecken bleibt.
Die Königinnen dunkler Märchenstunden, Nicole Knuth und Olga Tucek, werden mit ihrem neusten Streich «Heimat» ihre Talente unter Beweis stellen – «eine Heimsuchung der weiblichsten Art, eine Un-Hymne an die Kraft der Kunst».
In ihrer neuesten Produktion «Beziehungsweise» zerlegen die Urstimmen singend und spielend die menschliche Begegnung bis ins kleinste Atom. Doch wer nur einen reinen Gesangsabend erwartet, wird charmant bissig eines Besseren belehrt.
Einen unkonventionellen Ausflug in die Berge bietet schliesslich das Musiktheaterkabarett Plissee und das Publikum wird Zeuge einer «Kalberei» auf dem Gletscher.
Integriert in dieses abwechslungsreiche Programm finden weitere Highlights statt: An jedem letzten Mittwoch im Monat das Kommunikationstheater «dito», 2018 drei Künstlerstafetten-Abende sowie das Kabarett-Casting und das bekannte Sendungsformat «Persönlich» ist erneut zu Gast.