Olten
Kurze Bauzeit – das fordern die Anwohner

Die Höhenstrasse im Säliquartier wird neu mit dem Bus erschlossen. Bei einem Treffen mit Anwohnern konnte die Baudirektion einige Bedenken ausräumen.

Fabian Muster
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Der stellvertretende Baudirektionsleiter Urs Kissling (links) beim Treffen mit Roland Giger (3. von rechts) und weiteren Anwohnern an der Höhenstrasse West.

Der stellvertretende Baudirektionsleiter Urs Kissling (links) beim Treffen mit Roland Giger (3. von rechts) und weiteren Anwohnern an der Höhenstrasse West.

Fabian Muster

Bei einem Treffen mit dem stellvertretenden Baudirektionsleiter Urs Kissling vergangenen Dienstagabend äusserten acht Anwohner direkt ihre Bedenken, wie die Stadt das Buskonzept Olten-Gösgen-Gäu umsetzt. Dieses sieht ab dem Fahrplanwechsel im Dezember vor, dass die städtische Linie 503 auch das bevölkerungsreiche Säliquartier über die beiden bisher getrennten Höhenstrasse West und Höhenstrasse Ost erschliesst – der Durchgangsverkehr für Autos wird allerdings mit Pollern verhindert. Dies hat bereits zu einer Interpellation im Gemeindeparlament geführt (wir berichteten).

Die Anwohner bemängelten beim Termin vor allem die mangelnde Information vonseiten der Stadt. «Wir erwarten, dass wir orientiert werden», sagte Wortführer Roland Giger, welcher die Stadtverwaltung für ihr «enormes Informationsdefizit» geisselte. Gemäss den Antworten in der erwähnten Interpellation ist die Stadt mit den Grundeigentümern in Kontakt getreten. Weil es im Quartier jedoch viele Einwohner im Stockwerkeigentum oder mit einem Mietverhältnis gibt, blieben diese aussen vor und konnten die Infos wie alle anderen auch nur aus den Medien erfahren.

Die Anwohner verlangten nun, dass ihnen zumindest mitgeteilt wird, wann die Bauarbeiten angesetzt sind. Gleichzeitig forderten sie die Stadt auf, die Bauzeit möglichst kurz zu halten und für die Arbeiten möglichst wenig Parkplätze in der blauen Zone zu besetzen. Beide Forderungen nahm Kissling von der Baudirektion wohlwollend auf.

Neue Parkplätze?

Nicht einverstanden zeigten sich die Betroffenen auch mit der geplanten Aufhebung von bis zu 17 Parkplätzen in der blauen Zone. «Gäbe es keine Möglichkeit, ein paar neue zu schaffen?», fragte Anwohner Giger, worauf die Runde ein paar Vorschläge machte. Kissling stellte aber gleich klar, dass es an den beiden Höhenstrassen nicht zuwenig Parkplätze gebe, was ein Raunen in der Runde auslöste. Er schob die Verantwortung an jene Anwohner ab, welche lieber eine günstige Jahresparkkarte für 240 Franken lösten statt eines teureren Tiefgaragenplatzes für rund 100 Franken Miete pro Monat.

«Das Problem ist hausgemacht und die Stadt hat darauf keinen Einfluss.» Freie Tiefgaragenplätze gibt es laut Kissling nämlich genug. Bedenken zerstreuen konnte die Baudirektion zudem mit dem Versprechen, dass die Haltestelle Höhenstrasse West um einige Meter verschoben wird, damit eine Tiefgarageneinfahrt nicht eingeschränkt wird. Dieses Entgegenkommen ist für Wortführer und den ehemaligen Schulrektor Roland Giger auch der Grund, wieso er keine Einsprache gegen das Projekt gemacht hat. Bisher sind laut Urs Kissling auch keine bei der Stadt eingegangen.

Eine Einsprache überlegt sich hingegen SVP-Kantonsrat Rolf Sommer. Er bemängelt, dass bei der Publikation zur Aufhebung der 17 Parkplätze nicht zugleich auch das Baugesuch zur Umsetzung der Haltestellebauten und zur Verbreitung der Verbindung zwischen Höhenstrasse West und Ost einsehbar war. Zudem werde der Hochwasserschutz Wilerfeld nirgends erwähnt, der ebenfalls betroffen sei. Dafür gewährt ihm der Kanton eine Fristverlängerung bis Mitte Juni. Für alle anderen ist die Einsprachemöglichkeit bereits vorbei.